IoT-Security wird zum Wachstumsmarkt
Der Markt für IoT-Sicherheitslösungen wächst stark. Die zunehmende Vernetzung von Maschinen, Anlagen und smarten Geräten erfordert zusätzliche Schutzmaßnahmen, fordert die IT-Beratung Gartner.
Das IoT (Internet of Things, Internet der Dinge) wächst und wächst. Die Analysten von Juniper Research prognostizieren in einer aktuellen Studie, dass die Gesamtzahl der digital vernetzten Geräte bis 2022 auf mehr als 50 Milliarden ansteigen wird. 2018 waren es erst 21 Milliarden. Ein großer Teil dieser Vernetzung geht auf das Konto des Industrial IoT oder der Industrie 4.0, wie es in Deutschland vorwiegend heißt. Dabei werden Werkzeugmaschinen, Anlagen und sogar ganze Fabriken für den Zugriff via Internet ausgerüstet.
Dadurch ist bei den Unternehmen nicht nur die herkömmliche IT-Infrastruktur mit Büro-PC und Servern im Web verfügbar, sondern auch Industriesteuerungen, Sensoren an Maschinen und Gateways in Gebäuden. Und was im Internet erreichbar ist, kann auch darüber angegriffen werden. Dadurch entstehen für Unternehmen neue Risiken beim Schutz der Informationssicherheit. Daher muss sich jetzt auch die Industrie intensiv mit der Sicherheit von Netzwerken und Softwares an ihren Produktionsstätten befassen.
IOT-CYBERANGRIFFE BEI JEDEM FÜNFTEN UNTERNEHMEN
In der Folge wächst der Markt für IoT- und Cyber-Sicherheitslösungen rasant. Die Unternehmen investieren sehr stark in zusätzliche Schutzmaßnahmen. Mit gutem Grund: Laut einer aktuellen Studie der IT-Beratung Gartner haben fast 20 Prozent der befragten Unternehmen in den vergangenen drei Jahren mindestens einen IoT-basierten Cyber-Angriff beobachtet. In der Folge sollen nach der Prognose von Gartner die weltweiten Ausgaben für IoT-Sicherheit in diesem Jahr 1,5 Milliarden Dollar erreichen.
Die Mehrheit dieser Investitionen (946 Millionen Dollar) entfällt den Analysten zufolge auf Professional Services in der Cybersecurity. Die Endgerätesicherheit wird den Unternehmen 373 Millionen Dollar wert sein und die Gateway-Security 186 Millionen Dollar. Die IT-Beratung schätzt, dass die Nachfrage vor allem in den Bereichen Asset-Management, Security Service, Penetrationstests und Aufdeckung von Sicherheitslücken steigen wird. Diese Themen sind nach Ansicht der Gartner-Analysten besonders gefragt.
Unternehmen haben oft keine direkte Kontrolle über die Art der Hardware und Software, die sie für das Internet der Dinge und digitale Geschäftsmodelle einsetzen. Sie beziehen die meisten Produkte und Services für das Internet of Things über Drittanbieter. So müssen sie erhebliche Kosten für Cybersecurity und Sicherheitsdienste einplanen.
ARCHITEKTUR UND STRATEGIE FÜR SECURITY FEHLEN
Die Studie der IT-Beratung bemängelt, dass diese Situation für ein unkoordiniertes Vorgehen sorge. So fehle den meisten Unternehmen trotz Einsatz einer IoT-Plattform eine einheitliche Sicherheitsarchitektur oder eine konsistente Security-Strategie. Die Auswahl der IoT-Lösungen erfolge ad hoc und sei von den Kooperationen und Vorgaben der Hersteller abhängig, speziell beim Gateway-Schutz.
Zudem fehlen bislang einheitliche technische Standards für spezifische IoT-Sicherheitskomponenten. Erst jetzt bemühen sich die Hersteller um eine Normierung. Dies führe zu einem weitgehenden Fehlen von "Security by Design". Gartner erwartet, dass sich diese Situation in naher Zukunft ändern wird, insbesondere in stark regulierten Branchen wie dem Gesundheitswesen oder der Finanzbranche.
Daniel Kunz
Expert Digital Marketing
Digitalisierung und das Internet of Things gehören zu den Lieblingsthemen von Daniel Kunz. Er ist seit 2017 bei der Deutschen Telekom und schreibt regelmäßig über Technologie-Trends und viele spannende Themen vor allem für den Handel und die Logistik-Branche.
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