LED goes digital: Lichtblick im Gebäudemanagement
Kein anderes Leuchtmittel war seit der Erfindung der Glühlampe so erfolgreich wie die LED. Eine IoT-Lösung von Lichtwart und der Telekom macht den Dauerbrenner fit für die Zukunft – und hilft beim Stromsparen.
An oder aus? Früher waren elektrische Lampen entweder das eine oder das andere. Doch in den letzten rund 150 Jahren – so lange liegt die Erfindung von Thomas Alva Edison bereits zurück – hat sich viel getan. Herkömmliche Glühlampen wurden von energieeffizienten LEDs abgelöst. Der klassische Lichtschalter wird immer öfter vom Smartphone unterstützt: Intelligente Beleuchtungssysteme lassen sich heute ganz bequem vom Sofa aus per Fingerstreich heller oder dunkler stellen. Noch besser: Lampen erstrahlen von selbst, sobald die Haustür geöffnet wird. Beim Abschließen geht überall das Licht aus – natürlich ebenfalls automatisch.
WIE LÄSST SICH ARCHITEKTUR INS RICHTIGE LICHT SETZEN?
Was im Privaten mit einer überschaubaren Menge an Leuchtmitteln funktioniert, stellt bei gewerblichen Immobilien mit Tausenden von Lichtern schon eine größere Herausforderung dar – bietet aber auch immense Vorteile. Die erforderliche Basis dafür schafft das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT). Wie beispielsweise beim Berliner Bogen in Hamburg. Auf einer Breite von rund 140 Metern überspannt das Gebäude ein kilometerlanges Hochwasserbassin. Vor allem nachts ist das architektonische Highlight ein Hingucker. Drei Lichtanlagen lassen den fast 40 Meter hohen Eingangsbereich des Berliner Bogens glanzvoll erstrahlen. Das Besondere daran: Der Betreiber überwacht die Anlagen statt in schwindelerregender Höhe komfortabel aus der Ferne per PC, Smartphone oder Tablet.
PREDICTIVE MAINTENANCE: NIE MEHR IM DUNKELN TAPPEN
Möglich macht dies eine IoT-Lösung von Lichtwart und der Telekom. Das System umfasst neben einem Hardware-Modul einen Lichtsensor, eine Antenne, eine SIM-Karte sowie M2M-Konnektivität. Und so funktioniert es: Das Funkmodul sendet die Sensordaten der Lichtanlage an die Cloud of Things, die IoT-Plattform der Telekom. Dort werden die Daten sicher und hochverfügbar gespeichert und ausgewertet. Über eine Weboberfläche lässt sich der Zustand der Anlagen in Echtzeit im Blick behalten. Dank Predictive Maintenance erfolgen Wartung und Reparatur frühzeitig, effizient und kostengünstig. Die IoT-Lösung meldet drohende Defekte und Störungen automatisch, das spart Zeit und Geld. Reparaturen sind schneller erledigt: Der Techniker kennt den Fehler, noch bevor er losfährt, und kann direkt das passende Ersatzteil mitnehmen.
"Die drei Lichtanlagen zu steuern und zu warten, ist jetzt viel einfacher. Sollte es doch zu einer Störung kommen, wird automatisch die Reparatur angestoßen: ohne Verzögerung, mit niedrigen Prozesskosten und geringem Personalaufwand", sagt Dennis Peizert, Geschäftsführer von Hanselicht und Hersteller der Anlage des Berliner Bogens. Der Blick auf den Energieverbrauch bringt seine Augen ebenfalls zum Leuchten: Die smarte Lösung spart bis zu 40 Prozent Energiekosten.
Jetzt anhören im IIoT Use Case Podcast:
Telekom meets LichtWART
Madeleine Mickeleit (IIoT Use Case GmbH) spricht mit Sven Böse (Deutschen Telekom) und Gregor Giataganas (LichtWART) über den Einzug der Cloud of Things und der smarten Revolution in der Licht(-werbe)anlagenbranche.
ANALOGE LICHTWERBEANLAGEN: AUFRÜSTEN ODER AUSTAUSCHEN?
Der Einsatz der digitalen IoT-Vernetzungslösung von Lichtwart und der Telekom rechnet sich aber nicht nur im Gebäudemanagement. Die Retrofit-Technik katapultiert auch in die Jahre gekommene Lichtwerbung ins digitale Zeitalter. Ein wichtiger Aspekt. Denn Leuchtreklamen sind für den jahrzehntelangen Betrieb konzipiert – viele senden ihre Botschaft also schon seit langer Zeit.
Wartung und Reparatur der analogen Technik schlagen allerdings teuer zu Buche. In der Regel verfügen die Anlagen nur über eine Zeitschaltuhr und Dämmerungsschaltung. Überwachung, Reinigung, Reparaturen und Anpassungen lassen sich also nur manuell vor Ort durchführen. Hinzu kommt: Defekte und Störungen bleiben häufig lange unbemerkt. "Wirklich schwierig wird es, wenn eine ausgefallene Lichtwerbung dem Image des Kunden schadet", sagt Lichtwart-Gründer Gregor Giataganas. Beispiel gefällig? Durch defekte LEDs steht über einer Drogerie plötzlich Droge, aus KAFFEE wird vielleicht ein AFFE. "Die Folgen eines Ausfalls können sogar Umsatzeinbußen sein, etwa wenn Reisende auf der Autobahn den Hinweis auf die Raststätte nicht rechtzeitig erkennen", so Giataganas. Die Lichtwart-IoT-Lösung macht dem ein Ende. Denn damit lassen sich analoge Anlagen aller Hersteller ohne großen Installationsaufwand nachrüsten, aus der Ferne warten und Ausfälle zeitnah beheben.
INTELLIGENTES LICHTMANAGEMENT SCHONT DIE UMWELT
Die IoT-Lösung hilft den Betreibern von Lichtwerbeanlagen auch bei einer weiteren Herausforderung: Lichtsmog, der Flora und Fauna belastet. Um Lichtimmissionen zu reduzieren, werden Auflagen für Lichtwerbeanlagen immer restriktiver. Es kommt sogar vor, dass Behörden die Abschaltung von Leuchtreklamen fordern. Wer verhindern möchte, dass seiner Werbetafel das Licht ausgeknipst wird, sollte deshalb auf ein digitales, intelligent gesteuertes Lichtmanagement setzen. Dadurch lässt sich die Helligkeit der Anlage automatisch an das Lichtniveau der Umgebung anpassen. Und sollte es trotzdem zu einer Beschwerde kommen, ist die Anlage mit wenigen Knopfdrücken dunkler gestellt – und zwar bequem aus dem Büro oder Homeoffice oder auch via Smartphone von unterwegs.
Weitere Informationen:
Pauline Batzer
Project Manager IoT
2015 hat Pauline die Vielfalt der IoT-Welt für sich entdeckt. Seitdem hat sie sich intensiv mit dem Internet of Things beschäftigt und die unterschiedlichen Facetten des IoT in der Zusammenarbeit mit Kunden, Partnern und Start-ups kennengelernt. Im IoT-Blog der Telekom schreibt sie über technologische Trends und Innovationen des Internet of Things, die in verschiedenen Branchen umgesetzt werden.
Pauline Batzer
Project Manager IoT
2015 hat Pauline die Vielfalt der IoT-Welt für sich entdeckt. Seitdem hat sie sich intensiv mit dem Internet of Things beschäftigt und die unterschiedlichen Facetten des IoT in der Zusammenarbeit mit Kunden, Partnern und Start-ups kennengelernt. Im IoT-Blog der Telekom schreibt sie über technologische Trends und Innovationen des Internet of Things, die in verschiedenen Branchen umgesetzt werden.
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