Lieferkette 4.0: Geteilte Daten führen zum Erfolg
Das Internet der Dinge revolutioniert Transport- und Intralogistik. Worauf es in der Supply Chain 4.0 ankommt, erklärt Rami Avidan, IoT-Chef der Deutschen Telekom AG, im BVL.digital Podcast.
Fahrermangel, steigende Kundenerwartungen und Compliance-Anforderungen, komplexe Transport- und Wertschöpfungsketten: Produktionslogistik und Güterverkehr werden aktuell an etlichen Stellen massiv ausgebremst. Das Internet der Dinge (Internet of things/IoT) räumt Hürden aus dem Weg und bringt die Logistik ordentlich in Fahrt.
„Die gesamte Logistik und vor allem die Prozesse innerhalb der Lieferketten profitieren besonders vom Internet der Dinge sagt Rami Avidan, IoT-Chef der Telekom – und nennt dafür direkt konkrete Beispiele: Smarte Flurförderfahrzeuge, die Waren selbstständig einlagern, vorausschauende Analytik-Anwendungen, mit denen sich Transporte passgenau planen lassen, innovative Tracking-Lösungen, die Logistikern über die gesamte Supply Chain hinweg maximalen Durchblick verschaffen. „IoT-Lösungen haben hier ein enormes Potential“, schwärmt der Experte.
Dazu braucht es allerdings einerseits ausreichende Bandbreiten, andererseits spielen aber auch Datenschutz, IT-Sicherheit sowie Konnektivität eine wichtige eine Rolle. „Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, haben wir erfolgreich das Unternehmen T-Sec gegründet – ein Sicherheitsdienstleister für die Telekom und T-Systems“, erklärt Avidan.
WO HAKT ES IN DER SUPPLY CHAIN AKTUELL?
Sicherheit und Vernetzung sind auch zentrale Themen der Logistikbranche: Laut einer aktuellen Studie der Bundesvereinigung Logistik (BVL) halten 81 Prozent der Befragten die fehlende Vernetzung der verschiedenen Systeme für eine der größten Herausforderungen auf dem Weg zu Logistik 4.0 und digitalen Supply Chains. Rund jedes vierte Unternehmen (26 Prozent) will seine Daten aus Angst vor Missbrauch nicht mit anderen Teilnehmern der Wertschöpfungskette teilen und riskieren so, hinter ihren Wettbewerbern zurückzubleiben. Schließlich gilt die unternehmensübergreifende Nutzung von Daten als eine unverzichtbare Grundvoraussetzung für die Digitalisierung von Lieferketten - und damit für ein nahtloses Zusammenspiel von Kunden, Lieferanten und Herstellern.
Ein Beispiel: Aktuell geht beim Transport von Lebensmitteln ein Drittel der Waren verloren oder verdirbt. Eine per IoT digitalisierte Lieferkette könnte diesen Schwund massiv reduzieren. Denn mithilfe von Trackern, Sensoren und ähnlichen Technologien lassen sich Temperaturschwankungen innerhalb der Kühlkette in Echtzeit überwachen und Abweichungen im Handumdrehen identifizieren. Mithilfe digitaler Technologien lassen sich Störungen in der Lieferkette dagegen in Echtzeit identifizieren und konsequent beseitigen.
WIE UNTERSTÜTZT DIE TELEKOM DIE DIGITALISIERUNG DER LOGISTIK?
Damit Lader, Transporter und Empfänger ihre Daten sicher austauschen und neue IoT-Anwendungen im Handumdrehen ans Laufen bringen können, hat die Deutsche Telekom den Data Intelligence Hub (DIH) entwickelt. Er fungiert als Schnittstelle, über die Datenlieferanten und -abnehmer problemlos miteinander in Kontakt treten und interagieren. Da die Daten ausschließlich auf der Telekom-Plattform gelagert werden, behalten Datenlieferanten jederzeit die Hoheit und können selbst steuern, wer wann welche Informationen wie nutzen darf. Der DIH erfüllt als erster Datenmarktplatz die Sicherheitsvorgaben der International Data Space Association (IDSA).
Die Telekom-Plattform soll Logistiker aber nicht nur bei der transparenten Gestaltung globaler Lieferketten unterstützen. Sie liefert auch die erforderlichen Werkzeuge, um vorhandene Datenschätze in echtes Gold zu verwandeln. „Der DIH bietet ein zentrales Management und einen umfassenden Marktüberblick über alle frei verfügbaren oder zu verkaufenden Daten“, erklärt Avidan. Ein Riesenmehrwert – vor allem für Unternehmen, die selbst weder Zeit noch Ressourcen haben, um ihre datengetriebenen Logistikprozesse zu optimieren.
DIH: Dreifacher Mehrwert
Der Data Intelligence Hub der Telekom ist ein sicherer Marktplatz für Daten, Daten-Analysewerkzeuge sowie Algorithmen. Unternehmen können darüber
- neue Geschäftsfelder erschließen
- Prozesse optimieren
- Lieferkosten senken
- Produktivität und Unternehmensperformance steigern.
Welche Möglichkeiten die Digitalisierung und das Internet of things der Logistik darüber hinaus bieten, diskutiert Rami Avidan im neuen BVL-Podcast mit Branchenexperte Boris Felgendreher.
Hier geht's zum Podcast:
Daniel Kunz
Expert Digital Marketing
Digitalisierung und das Internet of Things gehören zu den Lieblingsthemen von Daniel Kunz. Er ist seit 2017 bei der Deutschen Telekom und schreibt regelmäßig über Technologie-Trends und viele spannende Themen vor allem für den Handel und die Logistik-Branche.
Daniel Kunz
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