Mit IoT zum smarten Gebäude
Das Gebäudemanagement in Schulen, Hotels oder großen Büros mit hunderten Menschen stellt hohe Ansprüche. Wer jetzt mit IoT aufrüstet, kann hier für mehr Sicherheit, Komfort und Transparenz sorgen.
Zu heiß im Sommer, zu kalt im Winter, zu dunkel, zu stickig: All das sollten Hotelzimmer oder Büro- und Klassenräume gerade nicht sein, schließlich wohnen, arbeiten und lernen hier Menschen. Zurzeit stehen Bürogebäude, Hotels, Kitas und Schulen größtenteils leer. Das nutzen viele Gebäudemanager und -betreiber für eine Renovierung, da kein laufender Betrieb beeinträchtigt wird. Im Zuge dessen eröffnet sich auch die Chance für eine technologische Aufrüstung der Gebäude.
Hier bietet das Internet der Dinge (Internet of Things; IoT) viele Möglichkeiten: Mit funkbasierten Sensoren, die Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Helligkeit und CO2-Gehalt der Raumluft messen. Sie sind einfach nachzurüsten und machen Gebäude ohne hohen Kostenaufwand intelligent. Über eine verschlüsselte Internetverbindung gelangen die Sensormessdaten in die Cloud. Spezielle Software analysiert die Daten nahezu in Echtzeit und visualisiert sie auf dem Bildschirm des Anwenders. Werden bestimmte Grenzwerte nicht eingehalten, alarmiert die Cloudanwendung beispielsweise den Gebäudedienstleister. Der kann die Daten jederzeit abrufen und gezielt den Servicetechniker oder Hausmeisterdienst losschicken.
Building Monitoring & Analytics
Building Monitoring & Analytics der Deutschen Telekom ist vorkonfiguriert und eignet sich für die Nachrüstung von Gebäuden. Die einfache Retrofit-Lösung besteht aus unterschiedlichen Sensoren und einem Zugang zur Cloud of Things, der IoT-Plattform der Telekom. Die batteriebetriebenen Sensoren lassen sich an Türen, Fenstern, Schreibtischen und Wänden anbringen und erkennen die Bewegung von Personen sowie das Öffnen und Schließen von Fenstern und Türen. Außerdem ermitteln sie Messwerte wie Temperatur, Feuchtigkeit, Licht, Lärm und CO2. Die Lösung ermöglicht das Monitoring von Raumnutzung und Luftqualität, Energie- und Wasserverbrauch oder auch Abwassermenge.
Mit dem Internet der Dinge lässt sich auch die Auslastung von Räumen besser steuern und so die Nachhaltigkeit eines Gebäudes verbessern. Sind Büros über Bewegungsmelder oder Tür- und Fensterkontakte vernetzt, lässt sich die tatsächliche Nutzung erkennen und optimieren. Denn oft bleiben etwa gebuchte Konferenzzimmer einfach leer. Die Folge: Firmen halten mehr Räume als eigentlich nötig vor und verschwenden Kosten für Heizung und Strom. Intelligente Sensorik kann erkennen, wie viele Menschen sich in einem Raum befinden und das Klima entsprechend anpassen. Anhand der Daten von Bewegungssensoren lässt sich zudem die Reinigung der Waschräume optimieren.
IOT SCHAFFT SICHERHEIT
Die Sensoren sorgen auch für mehr Sicherheit in Gebäuden. Sind Türen und Fenster nachts geschlossen? Ist nach Feierabend noch jemand im Kühlraum oder brennt nach Schulschluss noch Licht im Chemielabor? Diese Fragen lassen sich mit IoT-Lösungen wie Building Monitoring & Analytics (siehe Kasten) aus der Ferne beantworten, ohne dass ein Wachdienst Kontrollrunden drehen muss. Ein Vorteil vor allem, wenn wie zurzeit das Gebäude Wochen oder gar Monate leer steht. Auch der Aufenthalt in Hochsicherheits- oder Risikobereichen lässt sich mit der Anwendung überwachen und dokumentieren.
ZUVERLÄSSIGER FUNK IM GEBÄUDE MIT NB-IOT
Damit sich Daten übertragen lassen, müssen die Sensoren im Gebäude vernetzt sein. Eine Vernetzungsmöglichkeit ist zum Beispiel das offene Funkprotokoll LoRaWAN. Der Mobilfunk (2G, 3G, 4G) bietet theoretisch die größte Flexibilität und Reichweite, ist jedoch für diese vergleichsweise simplen Aufgaben überdimensioniert und dementsprechend teuer. Deshalb hat die Industrie NarrowBand IoT (NB-IoT) als kostengünstige neue Technologie entwickelt. Der Funkstandard basiert auf LTE und ist speziell dafür konzipiert, Datenraten und Energieverbrauch niedrig zu halten. Das Ergebnis: Die entsprechenden Funkmodule in den Sensoren lassen sich sehr kostengünstig produzieren und laufen Jahre mit einer handelsüblichen Batterie.
Zudem bietet sich NB-IoT auch als Verbindungsweg zu intelligenten Zählern für Strom, Wasser, Gas und Wärme an. Diese Smart Meter sind oft in unterirdischen Heizungsräumen mit schwachem oder keinem Mobilfunkempfang verbaut. Hier kann NB-IoT mit einer starken Gebäudedurchdringung punkten und die Messdaten verlässlich aus dem Keller zum nächsten Mobilfunkmast senden. Und das sogar ohne Gateway, was eine zusätzliche Hardwarekomponente einspart. So macht das System aus intelligenten Sensoren, Vernetzung im Internet der Dinge, effektiver Konnektivität und einer IoT-Plattform in der Cloud aus einem Gebäude ein Smart Building.
Weitere Informationen:
Ümit Günes
Marketing Manager IoT
Seit 2015 arbeitet Ümit für die T-Systems und kennt sich in vielen Facetten des Internet der Dinge bestens aus. Er begeistert sich vor allem für Themen rund um die Digitalisierung der Geschäftswelt. Für den Blog berichtet er über neue Entwicklungen und Trends in der IoT-Welt, die für den Kunden einen echten Mehrwert bieten.
Ümit Günes
Marketing Manager IoT
Seit 2015 arbeitet Ümit für die T-Systems und kennt sich in vielen Facetten des Internet der Dinge bestens aus. Er begeistert sich vor allem für Themen rund um die Digitalisierung der Geschäftswelt. Für den Blog berichtet er über neue Entwicklungen und Trends in der IoT-Welt, die für den Kunden einen echten Mehrwert bieten.
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