PAC-Studie IoT: harte Fakten statt Hype
Der Hype ist vorbei. Jetzt nimmt der Mittelstand das Thema IoT kritisch ins Visier: Was ist wirklich sinnvoll? Und wie ist es am besten realisierbar? Von Erfolgsfaktoren und Herausforderungen.
Am Ende zählt für Unternehmen bei Investitionen vor allem eins: der kalkulierbare Return on Invest (RoI). Auf den anfänglichen Hype um das Internet der Dinge, folgt beim Mittelstand daher jetzt der konkrete Blick auf die Optionen: Was ist für mein Geschäftsmodell wirklich sinnvoll? Was ist tatsächlich machbar? Welche ist die beste IoT-Anwendung für meine Digitalisierungsstrategie? Wie der Mittelstand heute schon IoT-Projekte erfolgreich umsetzt und damit schließlich zum Unternehmenserfolg beiträgt, belegt die PAC-Studie „Das Internet der Dinge im deutschen Mittelstand 2019: Bedeutung, Anwendungsfelder und Stand der Umsetzung“. Es zeigt sich: Auf dem Weg in die Industrie 4.0 geht es vor allem um mehr Effizienz.
WICHTIGSTER ERFOLGSFAKTOR: EFFIZIENZ
Melden sich per IoT vernetzte Maschinen zur vorausschauenden Wartung, lange bevor sie ausfallen und die Produktion ins Stocken gerät, so ist der Prozess hocheffizient. In der Studie befragte Unternehmen, die IoT-Lösungen nutzen, erhoffen sich Kosten zu senken und wirtschaftlicher zu arbeiten. Wichtig für die Teilnehmer: Die Digitalisierungslösung muss einen messbaren Mehrwert bringen und gewonnene Daten transparenter machen. So wartet der Kundendienst etwa vernetzte Maschine nur noch nach Bedarf statt in regelmäßigen Intervallen. Das macht sich schnell bemerkbar: Weniger Ausfälle, Noteinsätze und zweite Anfahrten senken die Kosten. Die Verfügbarkeit der Maschinen, die Servicequalität und die Kundenzufriedenheit hingegen steigen. Effizienter geht’s nicht.
WER TREIBT, WER BREMST IM IOT-PROJEKT?
Haupttreiber für das Internet der Dinge in mittelständischen Unternehmen ist mit 63 Prozent die IT-Abteilung gefolgt von der Geschäftsleitung (55 Prozent) sowie Marketing und Vertrieb (45 Prozent). Speziell in der Industrie möchten auch Produktion und Logistik entsprechende Projekte vorantreiben. Auf der Bremse stehen die Bereiche Finanzen und Controlling (18 Prozent). Die Studie offenbart aber auch: Es gibt keine echte Zuständigkeit für die Digitalisierungsstrategie. Und: Mittelständler erreichen ihr Ziel nur, wenn der Mehrwert für alle betroffenen Abteilungen nachvollziehbar ist und der RoI die Investitionen in Technik, Personal und Beratung rechtfertigt.
WELCHEN HERAUSFORDERUNGEN MÜSSEN SICH DIE UNTERNEHMEN STELLEN?
Im Fokus für den Einsatz neuer IoT-Projekte steht für Mittelständler laut PAC-Studie die Suche nach der passenden Strategie: Wie kann sich das Unternehmen einen echten Mehrwert durch die Digitalisierung erschließen? Eine wichtige Herausforderung nicht nur für Strategen und IT, sondern auch für die Personalabteilung. Denn es gilt, die Mitarbeiter gezielt zu motivieren und mit den erforderlichen Kompetenzen auszustatten. Ängste oder Vorbehalte gegenüber der Technologie oder neuen Prozessen abzubauen, gehört ebenso zu dieser Aufgabe wie der realistische Blick auf die vorhandenen Ressourcen: Ist das Projekt mit der eigenen Belegschaft überhaupt zu stemmen? Hier kommen die befragten Mittelständler schnell zu der Erkenntnis: Für ihre digitale Transformation benötigen sie externe Unterstützung, um nicht an der technischen Komplexität eines IoT-Projekts zu scheitern. Daher suchen die mittleren Unternehmen der deutschen Wirtschaft die Kooperation mit externen Dienstleistern.
SORGENKINDER TECHNISCHE STANDARDS UND SCHNITTSTELLEN
Wider Erwarten stehen bei der Wahl des richtigen Partners jedoch nicht die Sorgen um IT-Sicherheit und Datenschutz an erster Stelle. Viel größeres Kopfzerbrechen bereiten den Unternehmern die fehlenden technischen Standards und Schnittstellen. Um für die Zukunft gut aufgestellt zu sein, wünschen sie sich daher einen Partner, der ihnen die komplette Ende-zu-Ende-Lösung bieten kann. Unbedingt vermeiden wollen sie Insellösung, die als technische Sackgasse entpuppen könnten. Damit stehen die Entscheider entsprechend vor der strategischen Herausforderung, einen geeigneten Partner zu identifizieren.
HOHE ANFORDERUNGEN AN DEN WUNSCH-DIENSTLEISTER
IT-Sicherheit, Konnektivität, neue Anwendungen und Datenanalyse – hier sind Telekommunikationsunternehmen als Partner gefragt. Im besten Fall, so der Wunsch der Studienteilnehmer, soll der IoT-Partner den gesamten Prozess begleiten, von der Beratung über die Implementierung bis hin zum laufenden Betrieb mit kontinuierlichen Sicherheits-Updates. Auch Branchenkenntnisse sind gewünscht. Damit kann eine Partnerschaft für einen längeren Zeitraum entstehen, die die Zusammenarbeit deutlich vereinfacht. Vor allem größere Unternehmen ab 250 Mitarbeitern und die Logistikbranche haben diesen Vorteil für sich bereits erkannt. Ein Fazit? Der Mittelstand will keine hochfliegenden Experimente. Aber das IoT der nächsten Generation mit Anwendungsfällen wie dem digitalen Zwilling stehen schon in den Startlöchern.
Florian Marte
Head of IoT Marketing Communication
Seit 2014 gehört Florian Marte zum T-Systems Team und kennt sich als Head of IoT Marketing Communication bestens in allen Bereichen rund um das Internet der Dinge aus. Für den Blog berichtet er vor allem über die neuesten Entwicklungen und Trends im Bereich der vernetzten Dinge und Data Analytics.
Florian Marte
Head of IoT Marketing Communication
Seit 2014 gehört Florian Marte zum T-Systems Team und kennt sich als Head of IoT Marketing Communication bestens in allen Bereichen rund um das Internet der Dinge aus. Für den Blog berichtet er vor allem über die neuesten Entwicklungen und Trends im Bereich der vernetzten Dinge und Data Analytics.
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