Besserer Kundenservice mit IoT und Cloud

12.07.2021 by Annalena Rauen

Mitarbeiter von flaschenpost transportiert Getränke auf einer Sackkarre


„Lieferung in 120 Minuten“: Um seinen USP auch in Stoßzeiten halten zu können, setzt flaschenpost jetzt auf IoT-Geräte und die Azure Cloud von der Telekom.

Maximal zwei Stunden für Sprudel, Säfte oder Bier: Länger sollen Kunden nicht durstig bleiben müssen, wenn sie beim Lieferdienst flaschenpost Getränke bestellt haben. Ein attraktives Versprechen, das wesentlich zum Erfolg des jungen Unternehmens beigetragen hat – aber auch eine der größten Herausforderungen für den Lieferdienst: Rund 60.000 via Internet bestellte Getränkekisten liefern die Fahrer der pink-weißen Bullis inzwischen täglich an die Kunden aus – Express-Service ohne Schlepperei, Pfandstau oder Aufpreis.

Digitale Prozesse von Anfang an

Um die hohe Nachfrage bewältigen zu können, setzte der Getränkelieferant von Anfang an auf digitale Lösungen und machte die Getränkeorder so einfach wie eine Pizzabestellung übers Internet. Sobald ein Kunde über die Website oder per App bestellt hat, beginnt der Wettlauf gegen die Uhr: Die Bestellung geht ans Lager eines der 135 bundesweiten Standorte. Dort wird sie mithilfe smarter Wearables kommissioniert, zum Transport verladen und innerhalb von zwei Stunden an die Haustür geliefert. Über ein IoT-fähiges Handheld-Gerät mit Sensor scannt der Lieferant das zurückgegebene Leergut, verrechnet es mit der Bestellung und lässt den Kunden digital in der Anwendung auf dem Display unterschreiben.

Gerade vor Feiertagen oder zu Beginn der Corona-Pandemie, als die Zahl der Bestellungen kurzfristig stark anstieg, lief dieser Logistik-Prozess nicht immer so rund wie gewünscht. Die Internet-Kunden mussten mitunter länger auf ihre Getränke warten oder konnten nur noch für die nächsten Tage vorbestellen. Also beschloss flaschenpost-CTO Aron Spohr, die vorhandene IT-Infrastruktur weiter aufzurüsten. Um die technologische Basis für weiteres Wachstum zu sichern, arbeitete das technologieaffine Unternehmen mit der Deutschen Telekom zusammen. Zunächst galt es, die gesamte IT-Infrastruktur in die Azure Cloud von Microsoft zu migrieren. 

Reibungslose Migration in die Azure Cloud

Mit der Cloud-Migration konnte der Internet-Getränkehändler die Digitalisierung seiner Prozesse weiter ausbauen: "Die zur Verfügung stehende Rechenleistung der IT sollte schneller wachsen können als das Unternehmen selbst", sagt Spohr. Durch die Migration in die Public Cloud von Microsoft Azure gehören Engpässe im Rechenzentrum inzwischen der Vergangenheit an. flaschenpost hat mit der Azure-Plattform zudem die Möglichkeit, Serverkapazitäten kurzfristig hinzuzubuchen, um flexibel auf Auftragslagen reagieren zu können. Die Cloud-Migration verlief reibungslos und dank des erfahrenen Teams auch ohne Einfluss auf den laufenden Betrieb. Lediglich die Handheld-Geräte der Lieferfahrer musste das Unternehmen nach dem Umstieg auf Azure einmalig aktualisieren.

Intelligent vernetzt durch das Internet of Things

Die Updates auf den IoT-Geräten der Lieferant*innen erfolgen jetzt automatisch und müssen nicht mehr manuell aufgespielt werden. Die Handhelds sind fertig vorkonfiguriert und mit IoT-fähigen SIM-Karten ausgestattet. Die smarten Geräte bilden alle Prozesse von der Bestellung und Kommissionierung bis zum Auftragsabschluss beim Kunden ab. Ein sicheres, stabiles Mobilfunknetz sorgt für die nötige Internet-Konnektivität, um die leeren Kisten am Lieferort per Sensor zuverlässig zu erfassen, mit der Lieferung zu verrechnen und die neuen Informationen an Lager und Zentrale zu senden. Und die künstliche Intelligenz in der Navigationssoftware findet immer die optimale Route zum nächsten Ziel.

Mann neben einem Transporter von flaschenpost hält lächelnd einen Getränkekiste

Das Internet of Things spielt auch für die Intralogistik der 135 Getränkelager von flaschenpost eine tragende Rolle: Die dort benutzten IoT-Geräte wurden im Zuge des technischen Makeovers ebenfalls modernisiert. "Für die pünktliche Lieferung ist eine schnelle Kommissionierung essenziell", sagt Niklas Plath, COO von flaschenpost. Daher kommen in den Lagern nun Scanner in Form von kabellosen IoT-Wearables zum Einsatz, die oben auf dem Handschuh der Komissionierer angebracht sind und die Barcodes der Kisten automatisch erfassen.

Glasfaser für den Glasflaschen-Trend

Dank Glasfaser-Verbindung in der Zentrale und in den Lagerhallen ist lückenhafte Konnektivität innerhalb der IT-Landschaft trotz des hohen Datenvolumens für das Unternehmen kein Thema mehr. Dass die Kommissionierer die Hände frei haben, beschleunigt die Logistik an den 135 lokalen Standorten und macht die Bestellungen noch schneller bereit für den Transport.

Intern tauschen sich die 350 Mitarbeiter über die Anwendung Microsoft Teams aus. Chats, Videomeetings und gemeinsam genutzte Dateien stillen den Durst der flaschenpost-Crew nach geradliniger Kommunikation in einem niedrigschwelligen Netzwerk und fügen sich harmonisch in das Bild des modernen Unternehmens ein, das den Trend zu mehr Nachhaltigkeit durch Glasflaschen mitprägt.

Auch für die Kunden machen sich die Vorteile der Cloud-Strategie direkt bemerkbar, und das nicht nur vor dem verlängerten Wochenende: Inzwischen klingeln die Getränkelieferanten oft sogar in weniger als zwei Stunden an der Tür.

Die Telekom-IoT-Lösung für flaschenpost auf einen Blick

  •  Migration der IT-Infrastruktur in die Microsoft Azure Cloud
  •  Glasfaser-Verbindung in Zentrale und Lagern, DeutschlandLAN IP-Anschluss mit 50 MBit/s
  •  Upgrade der Handhelds der Lieferfahrer mit IoT SIM-Karten
  •  IoT-Handschuhscanner für die Kommissionierung im Lager
  •  Microsoft Teams als zentrale Kommunikationsplattform


 


 

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Telefonierende Frau mit Headset
Annalena Rauen
Annalena Rauen

Marketing Managerin IoT

2016 hat Anna erstmalig IoT-Themen bei der Deutschen Telekom begleitet. Seitdem betreut sie Kunden Use Cases unterschiedlichster Branchen – immer fokussiert auf den Nutzen, den das Internet of Things generieren kann. Im IoT-Blog beschreibt sie echte Anwendungsfälle und welchen Mehrwert diese Innovationen für die Marktakteure, deren Geschäftsmodelle oder gar ganze Branchen bieten.