D+H: Energieeffizienz im Aufzugsschacht dank IoT

21.03.2022 by Annalena Rauen

BlueKit-System von D+H Mechatronic und der Deutschen Telekom in einem Aufzugsschacht


Nachhaltigkeit, Kosteneffizienz und Prozessoptimierung – dank des Internet of Things (IoT) gehen diese Vorteile bei D+H und seinen Kunden Hand in Hand: Eine smarte, nutzerfreundliche Box identifiziert Energieverluste in Aufzugsschächten und hilft, den Energieverbrauch zu senken.

Ein erhöhter Energieverbrauch in Gebäuden spielt sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch eine Rolle. Heizung und Klimaanlage verursachen häufig ganzjährig CO2-Emissionen, die Bilanz wie Umwelt belasten. Eine oft unerkannte Schwachstelle sind dabei Aufzugsschächte. Dort kommt es aufgrund von Öffnungen ins Freie zum sogenannten Kamineffekt: Wärme steigt nach oben und entweicht nach außen. Da außerdem klimatisierte Luft aus den Zugangsebenen in den Schacht gesogen wird, kann auch das Raumklima im Gebäude leiden. Das Problem: Solche Öffnungen sind aus Sicherheitsgründen zwingend erforderlich, da sie im Brandfall der Rauchableitung dienen. Ebenso muss die Versorgung der Kabine mit frischer Luft sichergestellt sein, sollte der Aufzug einmal stecken bleiben.

Die D+H Mechatronic AG hat zusammen mit der Telekom eine Lösung entwickelt, die die Problematik sichtbar macht: Der Spezialist für Lüftungssysteme und Rauchabzüge bietet mit BlueKit Lift Vision eine IoT-gestützte Box an, mit der Firmen und Gebäudeverwaltungen feststellen können, ob aus ihren Aufzugsschächte unerkannt Energie entweicht, wie hoch der Energieverlust ist und wie schnell sich die Nachrüstung eines BlueKit-Systems zum Verschluss der Öffnung amortisiert.

Treibt der Aufzugsschacht den Verbrauch in die Höhe?

In der Vergangenheit prüfte D+H die Bedingungen im Aufzugsschacht nach einem ausgeklügelten, aber aufwendigen und wenig zukunftssicheren System: Ein Experte des Unternehmens reiste zum Kunden und installierte eine Box mit Messtechnik im Schacht. Bereits dies war ein erheblicher Kostenfaktor, denn D+H bietet seine Services international an. Über einen Zeitraum von einigen Wochen bis zu mehreren Monaten ermittelte das Gerät anschließend die gewünschten Daten und sendete sie per SMS an D+H. Dort erfolgte die Auswertung der Informationen in einem Tool. Da dieses jedoch nicht über ein Dashboard verfügte, sondern nur über eine rudimentäre und komplexe Benutzeroberfläche, war der Prozess umständlich. Zur Vorführung bei Kunden war das System so kaum geeignet. Um die Lösung also nicht nur effektiv, sondern auch effizient und zukunftssicher zu machen, wandte sich D+H an die Telekom.

Bekannte Funktionsweise im modernen Technikgewand

Zusammen entwickelten die Unternehmen das neue BlueKit Lift Vision. Dieses funktioniert grundsätzlich nach dem gleichen Prinzip wie das alte System: Auch hier handelt es sich um eine Box, die die klimatischen Bedingungen im Aufzugsschacht misst. Entscheidender Unterschied: Sie ist mit IoT-Technik ausgestattet. Die Box enthält eine SIM-Karte sowie ein LTE-Modem und verbindet sich flexibel über 2G, 4G oder 5G mit der Cloud-of-Things-Plattform der Telekom – je nachdem, welche Funktechnologie am Kundenstandort verfügbar ist. Durch Roaming-Unterstützung lassen sich problemlos Netze in anderen Ländern nutzen. 

In der IoT Cloud berechnet eine Software die Energieverluste des Aufzugsschachts. Auf einem übersichtlichen Dashboard, das die Telekom individuell für D+H erstellt hat, können sowohl der Anbieter selbst als auch seine Kunden Informationen zu Innen- und Außentemperatur sowie zur Luftströmung in Echtzeit einsehen. Das funktioniert am PC oder auch am Tablet. Am Ende können die Kunden automatisch eine Energieverlustrechnung erstellen lassen und dabei ihre individuellen Energiepreise einbeziehen.

BlueKit: Intelligente Lüftung und mehr

Unter der Marke BlueKit bietet D+H diverse Produkte für die Aufzugsschachtentrauchung und smarte Belüftung an, darunter auch das IoT-gestützte BlueKit Lift Vision zur Visualisierung von Energieverlusten. Ein Fokus liegt seit jeher auf der Verbindung von Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz: BlueKit-Lösungen sollen helfen, Energie in Gebäuden zu sparen und damit Treibhausgasemissionen sowie Kosten zu reduzieren. Inzwischen sind BlueKit-Systeme zudem unter bestimmten Voraussetzungen förderfähig.

BlueKit: Zuverlässige RWA und intelligente Lüftung


 

Sichere, komfortable und nachhaltige Lösung

Die Software ist für D+H besonders wertvoll, denn in ihr steckt das gesammelte Know-how des Unternehmens. Eine absolut sichere IoT-Umgebung war daher Voraussetzung für das Projekt. Die Cloud of Things wird höchsten Sicherheitsansprüchen gerecht: So können zum Beispiel ausschließlich autorisierte Geräte eine Verbindung zur Cloud-Plattform herstellen. Dass die Telekom D+H darüber hinaus alles aus einer Hand liefern kann, von der Konnektivität über die Integration der Cloud of Things bis hin zum Gateway und zu Sicherheitsvorkehrungen, war für die Lüftungsexperten ebenfalls ein entscheidender Grund für die Zusammenarbeit. 

Im Gegensatz zum alten System ist die neue Lösung wesentlich einfacher zu verwenden. D+H kann die BlueKit Lift Vision-Box unkompliziert per Post zu seinen Kunden schicken. Dort kann ein Techniker sie direkt im Aufzugsschacht platzieren. Stellt sich nach Ende des Messzeitraums heraus, dass der Schacht in der Tat für einen hohen Energieverbrauch verantwortlich ist, kann D+H direkt den Einbau eines intelligenten Lüftungssystems anbieten und vornehmen. Aktuell sind bereits die ersten Geräte in ganz Europa im Einsatz. Dank intelligenter IoT-Technologie helfen sie dabei, CO2-Emissionen, Energie- und Stromkosten zu senken – damit weder Geldbeutel noch Umwelt stärker als nötig belastet werden.


 

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Unterschiedliche Gebäude im hellen Sonnenlicht.
Annalena Rauen
Annalena Rauen

Marketing Managerin IoT

2016 hat Anna erstmalig IoT-Themen bei der Deutschen Telekom begleitet. Seitdem betreut sie Kunden Use Cases unterschiedlichster Branchen – immer fokussiert auf den Nutzen, den das Internet of Things generieren kann. Im IoT-Blog beschreibt sie echte Anwendungsfälle und welchen Mehrwert diese Innovationen für die Marktakteure, deren Geschäftsmodelle oder gar ganze Branchen bieten.