Energieeffizienz im Unternehmen: Beispiele, Tipps und Optimierung durch IoT-Lösungen
IoT Blog
Energieeffizienz im Unternehmen: Beispiele, Tipps und Optimierung durch IoT-Lösungen
06.08.2025by
Annalena Rauen
Share
Steigende Energiekosten, Klimaschutz – es gibt viele Gründe, warum Betriebe ihren Energieverbrauch effizienter gestalten sollten. Eine Schlüsselstrategie des Ganzen? Die richtige Energieeffizienz in Unternehmen. Aber was bedeutet das eigentlich und wie lässt es sich umsetzen?
Was ist eigentlich mit Energieeffizienz im Unternehmen gemeint?
Energieeffizienz bedeutet, dass Unternehmen bei jeder Aktivität mit möglichst geringem Energieeinsatz maximale Ergebnisse erzielen. Sprich: Sie minimieren den Energieverbrauch und halten gleichzeitig die Produktion oder Leistung aufrecht. Hierdurch reduzieren Unternehmen auch die negativen Umweltauswirkungen – beispielsweise den CO₂-Ausstoß.
Ein Schritt, der dringend notwendig ist! Denn laut dem Umweltbundesamt (Statistik 2022) stammen 85 Prozent der Treibhausgas-Emissionen aus Energieträgern, wie Strom und Wärme. Dies lässt sich durch unterschiedliche Maßnahmen drastisch senken.
So spielen beispielsweise IoT-Lösungen wie Smart Building eine zentrale Rolle. Solche smarten Systeme analysieren in Echtzeit den Energiebedarf und passen den Verbrauch der tatsächlichen Nutzung an. Dies senkt den Energieverbrauch und minimiert die Betriebskosten – weniger Energieverbrauch gleich weniger CO₂-Ausstoß. Pro Kilowattstunde des verbrauchten Stroms werden 363 Gramm CO₂ ausgestoßen .
Abgesehen davon profitieren Unternehmen, die sich für den Klimaschutz einsetzen, von einem besseren Image. Schließlich schätzen sowohl Fachkräfte als auch Kunden eine solche Einstellung.
Was bedeutet das Energieeffizienzgesetz für Unternehmen?
Dreh- und Angelpunkt des Ganzen ist das seit Ende 2023 in Kraft getretene Energieeffizienzgesetz (EnEFG). Es wurde von der Regierung eingeführt, um den Energieverbrauch systematisch zu senken und die von der Europäischen Union gesteckten Klimaziele bis 2030 zu erreichen.
EU-Gesetz nimmt alle dazugehörigen Länder in die Pflicht
Der sogenannte Europäische Green Deal wurde am 15. Januar 2020 von den 27 Mitgliedstaaten beschlossen. Er sieht vor, dass alle dazugehörigen Länder bis 2050 komplett klimaneutral agieren. Als Zwischenziel hat sich die EU bis 2030 eine Senkung der Treibhausgase um mindestens 55 Prozent gesetzt. Sie ziehen als Vergleichswert den Stand von 1990 heran.
Wie trägt das EnEFG hierzu konkret bei und gilt es für alle Unternehmen?
Das Energieeffizienzgesetz verpflichtet Unternehmen, bestimmte Vorgaben zur Energieeffizienz einzuhalten beziehungsweise umzusetzen, wie:
regelmäßige Energieaudits
Maßnahmen zur Verbrauchsreduktion identifizieren
Energiemanagementsysteme implementieren
Unternehmen können also nicht mehr ausschließlich an ihren eigenen Zielen festhalten, sondern müssen sich an verbindlichen Reduktionsvorgaben für den Gesamtenergieverbrauch orientieren.
Schließt das Energieeffizienzgesetz alle Unternehmen mit ein?
Ja, das Gesetz für Energieeffizienz im Unternehmen gilt für alle. Es gelten jedoch je nach Unternehmensgröße und Verbrauch unterschiedlich strenge Richtlinien. Diese sehen wie folgt aus:
Energieverbrauch
Maßnahmen
< 2,5 GWh / a
DIN 16247-1
> 2,5 GWh / a
DIN 16247-1 o. ISO 50001 o. EMAS o. DIN EN 17463 (VALERI)
> 7,5 GWh / a
ISO 50001 o. EMAS o. DIN EN 17463 (VALERI)
Welche Beispiele gibt es für Energieeffizienz in der Industrie?
Bereits heute macht die Industrie vor, wie die Energieeffizienz im Unternehmen funktioniert. Sie verfolgen zahlreiche Ansätze, um Einsparpotenziale zu erschließen. Nachfolgend drei praxisnahe Beispiele:
Wärmerückgewinnung: Industrielle Anlagen produzierten vor einigen Jahren noch Wärme (Abgase, Kühlwasser, Dampf), die ungenutzt verloren gingen. Anstatt sie zu nutzen, schoss sie in die Atmosphäre. Mithilfe von Wärmerückgewinnungsanlagen lässt sich diese Abwärme jedoch für andere Anlagen oder Prozesse einsetzen. Dies reduziert den Energieverbrauch deutlich und steigert die Energieeffizienz im Unternehmen.
Produktionsprozesse optimieren: An diesem Punkt vertrauen Industrieunternehmen häufig auf IoT-Lösungen. Sie können die Produktionsprozesse auf unterschiedliche Weise optimieren. So lässt sich beispielsweise der Energieverbrauch in Echtzeit analysieren. Ineffiziente Maschinen können Unternehmen so frühzeitig identifizieren und Prozesse anpassen. Gleichzeitig helfen die Lösungen auch dabei, die Nachhaltigkeit zu steigern. Denn mit ihrer Überwachung ist es möglich, den Verschnitt und Ausschnitt zu reduzieren. Unternehmen produzieren so weniger Müll und senken zusätzlich die Betriebskosten. Bei der Umsetzung können beispielsweise spezielle Umwelt- und Energiemanagementsysteme helfen.
Wechsel auf grüne Energiequellen: Der Umstieg auf erneuerbare Energiequellen wie Solar- und Windenergie trägt nicht nur zur Nachhaltigkeit bei, sondern kann langfristig auch Energiekosten senken. Außerdem senken Unternehmen, die auf erneuerbare Energien setzen, indirekt den Ausstoß von CO₂-Emissionen. Schließlich gilt der Verbrauch von fossilen Brennstoffen als einer der größten Verursacher von Kohlendioxidemissionen. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) hat für Unternehmen hierzu ein spezielles Förderprogramm auf den Weg gebracht.
Die Industrie zeigt uns also bereits anhand unterschiedlicher Maßnahmen, wie Energieeffizienz und Klimaschutz im Unternehmen Hand in Hand gehen. Besonders IoT-Lösungen heben sich aus der Masse hervor – Technologien, die in Zukunft immer wichtiger werden. Durch sie lassen sich zahlreiche Prozesse noch weiter optimieren, indem Energieflüsse digital erfasst und gemanagt werden. Intelligente Messsysteme priorisieren die Nutzung von Eigenenergie und identifizieren Spitzenlastphasen, um Kosten und Investitionen effizient zu steuern.
Sie wissen jetzt also, wie Industrieunternehmen ihren Anteil zu einer besseren Energieeffizienz beitragen. Aber was können Sie konkret in Ihrem Unternehmen ändern? Nachfolgend stellen wir Ihnen einige umsetzbare Maßnahmen vor. Beachten Sie, dass diese natürlich immer abhängig von der Branche sind:
Energieeffiziente Beleuchtung: Büros, Produktionshallen, Lagerhallen oder Außenbereiche – in allen Bereichen sollten Sie auf LED-Beleuchtung umstellen. LED-Leuchten verbrauchen im Vergleich zur klassischen Leuchtstoffröhre 50 Prozent weniger Energie! An diesem Punkt sollten Sie auch an IoT-Lösungen denken. Eine intelligente Lichtsteuerung kann beispielsweise durch Helligkeitssensoren eine optimierte Tageslichtnutzung erzielen. In ungenutzten Bereichen können sie hingegen das Licht automatisch ausschalten.
Energieeffiziente Produkte und Anlagen: Achten Sie beim Kauf von Produkten und Anlagen auf die Energieeffizienzklasse (EU-Energielabel), die passende Größe und den Stromverbrauch. In der Regel können Sie hierdurch den Energieverbrauch deutlich senken.
Mitarbeiterschulungen: Es ist wichtig, dass Sie auch Ihre Mitarbeiter mit an Board holen. Laut Experten können Sie so die Energiekosten um 5 bis 15 Prozent senken. Hauptziel sollte es sein, die Mitarbeiter für optimiertes Lüften, Heizen und Beleuchten zu sensibilisieren. Aber auch Themen wie das Ausschalten von ungenutzten Geräten sollten zur Schulung gehören.
Optimierte Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen: Diese Maßnahme bietet erhebliche Einsparpotenziale. Moderne Systeme erlauben eine zentrale Steuerung, die die Raumtemperatur gezielt regulieren lässt. Insbesondere nachts oder während betriebsfreier Zeiten senken die Systeme die Temperatur unkompliziert um einige Grad, um Energieverbrauch und Kosten zu reduzieren.
Automatische Verbrauchssteuerung, -optimierung und Digitalisierung: Dies ist vielmehr ein Schritt für die Zukunft. So können Sie mithilfe von MSR unterschiedliche Prozesse im Gebäude und an den Anlagen automatisch steuern. MSR ist übrigens die Abkürzung für Mess-, Steuer- und Regelungstechnik, eine Maßnahme, die auch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWK) fördert.
Was zählt alles zur Energieeffizienzklasse?
Die Energieeffizienzklasse eines Gerätes oder Gebäudes gibt an, wie effizient es die Energie nutzt. In der EU zeigt das Energielabel die Klassen A (beste) bis G (schlechteste) an. Bei Gebäuden gibt es zusätzlich noch die Klasse H. Für Unternehmen sind besonders die folgenden Aspekte wichtig:
Farbskala: Von Grün A (effizient) bis Rot G bzw. H (ineffizient) für schnelle Orientierung.
Lebenszykluskosten: Über den gesamten Betrieb hinweg können energieeffiziente Geräte erhebliche Kosten sparen.
Strengere Kriterien seit 2021: Höhere Anforderungen erhöhen die Qualität der Einstufung und fördern nachhaltige Investitionen.
Der Vorteil von Energieeffizienzklassen für Unternehmen? Sie senken langfristig mit den richtigen Geräten, Anlagen oder Gebäuden ihre Betriebskosten. Dies kann ihnen sogar einen Wettbewerbsvorteil versprechen, da sie das neu gewonnene Budget anderweitig einsetzen können.
Energieeffizienz in Unternehmen steigern – mit staatlicher Förderung
Die Bundesregierung hat mittlerweile unterschiedliche Förderungen auf den Weg gebracht, um die Energieeffizienz im Unternehmen zu verbessern. Heißt: Sie müssen all die Kosten für die Umsetzung nicht alleine tragen. Einer der ersten Ansprechpartner zum Thema Energieeffizienz im Unternehmen könnte für Sie die Deutsche Energie-Agentur (Dena) sein. Seit 2011 berät und begleitet sie Firmen auf ihrem Weg zu höherer Energieeffizienz.
IoT Connectivity
IoT Connectivity
Ob Sensoren, Fahrzeuge oder Maschinen – jede IoT-Anwendung stellt eigene Anforderungen an die Vernetzung. Mit der Deutschen Telekom erhalten Sie weltweit zuverlässige, sichere und skalierbare IoT-Connectivity – individuell abgestimmt auf Ihr Projekt und bereit für die Zukunft.
Ob Sensoren, Fahrzeuge oder Maschinen – jede IoT-Anwendung stellt eigene Anforderungen an die Vernetzung. Mit der Deutschen Telekom erhalten Sie weltweit zuverlässige, sichere und skalierbare IoT-Connectivity – individuell abgestimmt auf Ihr Projekt und bereit für die Zukunft.
2016 hat Anna erstmalig IoT-Themen bei der Deutschen Telekom begleitet. Seitdem betreut sie Kunden Use Cases unterschiedlichster Branchen – immer fokussiert auf den Nutzen, den das Internet of Things generieren kann. Im IoT-Blog beschreibt sie echte Anwendungsfälle und welchen Mehrwert diese Innovationen für die Marktakteure, deren Geschäftsmodelle oder gar ganze Branchen bieten.
Interested? Click here:
01.08.2025
Intelligente Messsysteme für die Energiewende
Intelligente Messsysteme (/de/blog/wie-smart-meter-dank-iot-beim-stromsparen-helfen) liefern präzise Daten über den Energieverbrauch und ermöglichen die effiziente Steuerung und optimierte Nutzung von Energie. Sie tragen entscheidend dazu bei, den Energiebedarf zu senken und die Integration erneuerbarer Energien voranzutreiben. Damit sind sie nicht nur technische Spielerei, sondern grundlegender Baustein für ein flexibles, transparentes und nachhaltiges Energiesystem in Unternehmen.
Embedded Connectivity für nachhaltige Messlösungen
Wasser ist eine unserer wertvollsten Ressourcen – nicht erst seit der globalen Klimaerwärmung. Die Deutsche Telekom unterstützt mit IoT-Lösungen Versorger weltweit dabei, Wasserverluste zu reduzieren und die Versorgung effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Jetzt mehr erfahren!
Zustandsüberwachung: Eine Einführung in die moderne Wartungstechnologie
Zustandsüberwachung ist mehr als nur eine Technologie – sie bewahrt Maschinen vor unerwarteten Ausfällen, kann Warenträger weltweit überwachen und ist so ein strategischer Vorteil in einer zunehmend digitalisierten und wettbewerbsorientierten Welt. In diesem Blogartikel erfahren sie, wie die Zustandsüberwachung ihre Unternehmensprozesse nachhaltig und effizient verbessert.