Kann IoT im Kampf gegen das Coronavirus helfen?

25.01.2021 by Pauline Batzer

Junge Frau mit Smartphone in der Hand schaut optimistisch lächelnd nach vorne.


Per IoT-Technologie den CO2-Gehalt in Gebäuden messen und so Infektionen mit dem Coronavirus verhindern? Eine innovative Lösung schafft Transparenz und gibt die Möglichkeit zu handeln.

Inzwischen wissen wir: Ein wichtiger Übertragungsweg des Coronavirus‘ sind Aerosole – wir atmen die Ursache für eine Erkrankung an Covid-19 also ein und aus. Und je mehr wir sprechen und uns bewegen, umso mehr Aerosole geben wir an unsere Umgebung ab. Sie stehen stundenlang in der Luft und breiten sich langsam weiter aus. Im Außenbereich – mit Abstand und Gesichtsmaske – sorgt die ständige natürliche Bewegung der Luft dafür, dass die Aerosole sich schnell verteilen und die Ansteckungsgefahr ist minimiert. Wie prognostiziert ist die Zahl der Covid-19-Fälle im Herbst allerdings gestiegen, denn wir halten uns nun bis zu 90 Prozent unserer Zeit in Innenräumen auf. Auch hier bilden sich Luftströme, beispielsweise durch Temperaturunterschiede und Personen, die sich im Raum bewegen. Das Einzige, was nun helfen kann, Superspreading-Ereignisse zu verhindern und so die Pandemie in Schach zu halten, ist regelmäßig zu lüften.

CO2-Sensor als Coronaviren-Detektiv?

Einen eindeutigen Hinweis auf die Luftqualität im Raum geben CO2-Sensoren. In der Luft, die wir ausatmen, ist der Kohlenstoffdioxid-Anteil etwa 100-mal höher als in der, die wir einatmen. Je höher also der CO2-Anteil der Raumluft ist, umso höher die Wahrscheinlichkeit: Wir atmen Luft ein, die eine andere Person gerade ausgeatmet hat. So lässt sich anhand der CO2-Belastung indirekt messen, wie hoch die Belastung mit Coronaviren sein könnte. Das Umweltbundesamt gibt Orientierung in puncto CO2: Konzentrationen unter 1.000 ppm (parts per million) Kohlendioxid in der Raumluft gelten als unbedenklich, zwischen 1.000 und 2.000 ppm als auffällig und Konzentrationen über 2.000 ppm als inakzeptabel.

Unterstützung vom Smartphone: Bitte lüften!

Die CO2-Werte in Gebäuden zu messen, ist mit der richtigen Sensorik kein Problem. So benachrichtigt beispielsweise die Facility-Management-Lösung von ISS bei zu hoher CO2-Konzentration in den Büros die Anwesenden per Smartphone-App: Bitte kurz lüften! Seit 2019 beschäftigt sich die Telekom mit dem Thema Air Quality Management und bietet eine Lösung an, die sich ohne großen technischen Aufwand und kostengünstig in Restaurants, Geschäften, Schulen und öffentlichen Gebäuden installieren lässt. Die Lösung erfasst CO2, Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Bewegung und lässt so Rückschlusse auf die Aerosolkonzentration zu. Die Technik dahinter nutzt das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT): Das vor Ort installierte Sensormodul ist mit einer SIM-Karte ausgestattet und funkt die Messwerte per NarrowBand IoT und Internet an die Cloud of Things, eine IoT-Plattform der Telekom. Hier werden die Daten analysiert.

Facility Management

Facility Management (FM) meint die Verwaltung und Bewirtschaftung von Immobilien inklusive ihrer technischen Anlagen und Einrichtungen. Auch die betrieblichen Abläufe sind bei Facility Services inbegriffen. Ziel eines Facility Managers ist, die Objekte mit Blick auf die tatsächliche Nutzung möglichst wirtschaftlich über ihre gesamte Lebensdauer hinweg zu betreiben.


 

Künstliche Intelligenz im Kampf gegen Coronaviren

Die IoT Cloud der Telekom ist zentrales Steuerelement für alle von ISS bewirtschafteten Gebäude weltweit. In die Plattform fließen aktuell die Daten von 20.000 Sensoren ein. Sie erfassen kontinuierlich unterschiedliche Messdaten aus dem Bereich Facility Management wie Raumtemperatur und Kohlendioxidwerte. Künftig wird die Lösung anhand der gesammelten Daten auch Empfehlungen geben, wie viele Personen sich maximal in einem Raum aufhalten sollten und warnen, wenn dieser Wert überschritten ist. Aus den gesammelten Parametern errechnet eine KI-Software (Künstliche Intelligenz) Erfahrungswerte, von denen umgehend alle angeschlossenen Gebäude profitieren. So lernt die smarte KI beispielsweise, wie viele Sensoren und Messungen tatsächlich notwendig sind für eine optimale Aufenthaltsqualität in Büros und öffentlichen Gebäuden.

Die Cloud of Things

Die Cloud of Things ist eine Cloud-basierte Anwendungsplattform für das IoT zur Vernetzung, Verwaltung und Steuerung von Geräten und Maschinen aus der Ferne.

Die Vorteile:
 

  • Echtzeitüberwachung
    Sensordaten von Maschinen und Geräten in Echtzeit im Blick behalten und auf Alarme und Ereignisse reagieren.
  • Fernwartung
    Über das Cloud of Things Webportal aus der Ferne auf die vernetzten Geräte zugreifen.
  • Individuelles Branding
    Unternehmen passen das Erscheinungsbild der Cloud of Things und die Domain einfach an die Markenidentität an.
  • Multimandantenfähigkeit
    Eine unbegrenzte Zahl voneinander getrennter Untermandanten möglich.
  • Regeln & Alarme
    Regeln und Alarme festlegen und auf Abweichungen definierter Grenzwerte reagieren.
  • Umfangreiche Datenanalysen
    Anhand der gesammelten Daten Anomalien frühzeitig erkennen und auf Basis selbst entwickelter Vorhersagemodelle fundierte Geschäftsentscheidungen treffen.

IoT goes Green

Neben einer besseren Aufenthaltsqualität unterstützt die IoT-Lösung Unternehmen auch dabei, Kosten für Energie und Reinigungsservices zu senken. Denn anhand der Messungen ergibt sich ein sehr detailliertes, transparentes Bild der tatsächlichen Gebäudenutzung. Aus diesem Grund hat die Lösung vor kurzem auch das „We care“-Label erhalten. Mit diesem Siegel zeichnet die Telekom Produkte und Services aus, die einen positiven Beitrag zu mehr Klimaschutz und zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen leisten.

CO2-Sensoren helfen in der Corona-Krise

Wie hoch das Risiko einer SARS-CoV-2-Infektion in einem Raum tatsächlich ist, beeinflussen viele Faktoren: Wie groß ist der Raum? Wie viele Personen sind anwesend? Können sie genug Abstand zueinander einhalten? Tragen sie einen Mund-Nasen-Schutz? Sprechen alle oder nur einige von ihnen? Immerhin: Digitale Lösungen wie Air Quality Management geben wertvolle Orientierung bei der Aufgabe, einen Raum gut zu lüften und so die Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 zu minimieren.


 

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Pauline Batzer
Pauline Batzer

Project Manager IoT

2015 hat Pauline die Vielfalt der IoT-Welt für sich entdeckt. Seitdem hat sie sich intensiv mit dem Internet of Things beschäftigt und die unterschiedlichen Facetten des IoT in der Zusammenarbeit mit Kunden, Partnern und Start-ups kennengelernt. Im IoT-Blog der Telekom schreibt sie über technologische Trends und Innovationen des Internet of Things, die in verschiedenen Branchen umgesetzt werden.