Frühwarnsystem: IoT warnt vor extremem Wetter

09.02.2022 by Pauline Batzer

Sensoren-Frühwarnsystem an einem Strand


Aufgrund der globalen Erwärmung nehmen extreme Wettereignisse weltweit zu. Eine IoT-Lösung des Start-ups divirod mit LTE-M von der Telekom sammelt Wasserdaten und warnt frühzeitig vor Risiken.

Wassermassen, die mehrere Kilometer von der Küste ins Landesinnere vordringen; Starkregen, der Keller und Straßen unterspült; Gebäude, die unter der Last von Schneemassen einstürzen. Ein aktueller Bericht des Weltklimarats bestätigt: Die durch Menschen verursachte globale Erwärmung und der damit einhergehende Klimawandel sind die Hauptursachen für solche extremen Wetterereignisse in allen Regionen der Erde. Wasser spielt hier, aufgrund seiner zerstörenden Kraft, eine zentrale Rolle. So verursachen steigende Wassertemperaturen in den Ozeanen massive Wirbelstürme, wie im Süden der USA. Zerstörerische Überschwemmungen erhöhen den Wasserstand in Ländern wie Bangladesch, die nur wenige Meter über dem Meeresspiegel liegen.

Aber auch in Deutschland kommt es durch extreme Wetterereignisse zu verheerenden Schäden, wie zuletzt bei der Hochwasserkatastrophe im Juli 2021. Mehr als 180 Menschen starben. Laut Deutschlandfunk sollen 30 Milliarden Euro in einen Hilfsfond für den Wiederaufbau der betroffenen Gebiete in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen fließen. Um die Schäden solcher Wetterextreme einzudämmen, geht es neben der Begrenzung des Klimawandels darum, Menschen frühzeitig zu warnen.

LTE-M: Frühwarnsystem misst Wasserdaten

Eine Lösung von divirod – einem Spezialisten für Wasserinfrastruktur und -analytik – und der Deutschen Telekom warnt frühzeitig vor Wasser-Risiken. „Wie wir dieses Jahr auch in Deutschland sehr dramatisch gesehen haben, können Wasserkatastrophen uns alle betreffen“, sagt Dennis Nikles, Geschäftsführer Deutsche Telekom IoT GmbH. „Mit der digitalen Lösung von divirod und Telekom lassen sich Wasserstände verfolgen – und das kontinuierlich, genau und völlig automatisiert.“ Anhand der gewonnenen Daten können die langfristigen Effekte des Klimawandels sichtbar gemacht werden. „Die Technologie hilft, vorausschauend zu denken und zu handeln, um so Katastrophen im besten Fall zu vermeiden oder die Folgen zu lindern“, so Nikles.

Sensoren von divirod sammeln weltweit kontinuierlich Wasserdaten wie Wasserstand, Gezeiten, Schnee, Eis und Niederschläge. Diese lokalen und individuellen Informationen erhalten die Kunden von divirod in Echtzeit. Für eine schnelle Datenübertragung sorgen Funkmodule mit SIM-Karten der Telekom in den Sensoren von divirod. Die Module senden die Daten über das weltweite LTE-M-Netz der Telekom an die Cloud von divirod.

LTE-M (Long Term Evolution for Machines) ist eine Mobilfunktechnologie, die speziell für die Konnektivität von Anwendungen im Internet of Things (IoT) entwickelt wurde. Sie punktet mit niedrigem Energieverbrauch, großer Reichweite und einer hohen Verfügbarkeit an Orten mit schwierigen Empfangsverhältnissen. LTE-M der Telekom ist aktuell mit 27 Partnern in 20 Ländern weltweit verfügbar und wird kontinuierlich weiter ausgebaut. Ist Konnektivität über LTE-M nicht möglich, greift das Funkmodul automatisch auf 2G oder LTE zurück.


 

Folgen der globalen Erderwärmung messen

„Bestehenden Modellen fehlt es an ausreichenden Wasserdaten für eine genaue Risikovorhersage“, sagt Javier Marti, Gründer und Geschäftsführer von divirod. „Wir arbeiten daran, eine möglichst vollständige Datenbank mit Wasserdaten aufzubauen. Unsere Technologie ist hoch skalierbar, kostengünstig und kann weltweit eingesetzt werden.“

So unterstützt die Technologie beispielsweise dabei, den Wasserstand in Stauseen oder Flüssen zu messen, erfasst Daten über starke Wellenaktivitäten und mögliche Küstenerosionen. Das Frühwarnsystem ist bereits weltweit im Einsatz. In Risikogebieten sammeln die Sensoren Wasserdaten und warnen vor extremen Wetterereignissen in Florida oder schützen das Kulturerbe in Venedig. In weiteren Regionen in den USA und Europa werden Daten von Trinkwasserspeichern und Stauseen erfasst.

Wetterextreme: Auf die Herausforderung des Klimawandels reagieren

Die LTE-M-basierte Lösung unterstützt nicht nur dabei, Gemeinden vor Wetterextremen zu warnen. Mit „divirod RoofWatch“ überwachen die smarten Sensoren auch rund um die Uhr Dächer von Gewerbeimmobilien, Lagerhallen und Wohnhäusern. Bei zu viel Wasser, Schnee oder Eis auf dem Dach werden die Eigentümer rechtzeitig automatisch informiert. Das minimiert die Einsturzgefahr und erhöht die Gebäudesicherheit. Zudem erkennt die Technologie frühzeitig Staus in Abflüssen.

„Wir erreichen Resilienz, wenn wir intelligent und nachhaltig auf die Herausforderungen des Klimawandels reagieren können“, sagt Marti. „Wasserdaten sind der Schlüssel für schnelle Reaktionen, mittelfristige Entscheidungen und langfristige Planungen.“


 

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Pauline Batzer
Pauline Batzer

Project Manager IoT

2015 hat Pauline die Vielfalt der IoT-Welt für sich entdeckt. Seitdem hat sie sich intensiv mit dem Internet of Things beschäftigt und die unterschiedlichen Facetten des IoT in der Zusammenarbeit mit Kunden, Partnern und Start-ups kennengelernt. Im IoT-Blog der Telekom schreibt sie über technologische Trends und Innovationen des Internet of Things, die in verschiedenen Branchen umgesetzt werden.