SAP und Telekom bringen Logistik 4.0 in Fahrt

22.01.2020 by Ümit Günes

Frau mit Tablet umgeben von Kisten und vernetzten Linien und Symbolen.


Das Internet of Things bietet Logistikunternehmen immense Chancen – vorausgesetzt, sie wissen die Datenflut richtig zu nutzen. Eine integrierte Lösung von SAP und der Deutschen Telekom hilft dabei.

Morgens halb sechs in Deutschland: In einem Bonner Delikatessengeschäft wird vermeintlich frischer Fisch angeliefert. Doch als der LKW-Fahrer die Türen seines Transporters öffnet, schlägt ihm übler Gestank entgegen. 200 Kilogramm Heilbutt, Lachs und Dorsch sind verdorben, weil irgendwo zwischen Hamburg und dem Rheinland die Kühlanlage auf der Strecke geblieben ist. Das kostet das Delikatessengeschäft Umsatz – und die Spedition womöglich ihren Kunden.

Mehr Transparenz durch digitale Supply Chain

Vorfälle wie dieser sind leider keine Seltenheit: Laut Bundesvereinigung Logistik (BVL) wird weltweit ein Drittel aller transportierten Güter (33 Prozent) unterwegs beschädigt; fast ebenso viele Transporte (30 Prozent) kommen nicht pünktlich an. Kein Wunder, dass drei von vier Unternehmen mangelnde Transparenz und Zuverlässigkeit der Lieferkette beklagen. Schon deshalb führt laut der BVL-Studie „Trends und Strategien in Logistik und Supply Chain Management“ für Speditionen auf Dauer kein Weg an einem digital durchgängigen Datenaustausch vorbei. Nur so lassen sich Daten in Echtzeit sammeln und die Lieferkette bedarfsgerecht steuern. Voraussetzung dafür: Logistikunternehmen müssen Geräte, Maschinen, Sensoren und IT-Systeme nahtlos miteinander verbinden und die im Internet der Dinge (Internet of Things / IoT) erzeugten Daten gezielt auswerten. Für Unternehmen eine immense Herausforderung, immerhin schreiten Digitalisierung, Logistik 4.0 und Industrie 4.0 sowie globale Vernetzung und Automatisierung mit Riesenschritten voran. Analysten von Juniper Research gehen davon aus, dass bis zum Jahr 2022 mehr als 50 Milliarden Sensoren und Geräte ins Internet der Dinge eingebunden sein werden – das sind mehr als doppelt so viele wie heute. Und sie alle funken kontinuierlich neue Daten.

Illustration: Mit dem Internet der Dinge zur Logistik 4.0

Integrierte Technologie für smartes Datenmanagement

Damit aus der IoT-Datenflut tatsächlicher Mehrwert entsteht, müssen Unternehmen IoT-Lösungen und betriebsinterne Prozesse wie Enterprise Resource Planning (ERP), Warehouse Management (WM) und Supply Chain Management (SCM) nahtlos zusammenführen. Dabei hilft der Cloud-2-Cloud (C2C) Connector. Er verbindet die Telekom Cloud der Dinge mit der SAP Cloud Platform. Dadurch lassen sich beispielsweise Live-Daten aus der Telekom Cloud direkt in SAP-Anwendungen integrieren.

Der Vorteil: Landen die gesammelten Informationen der IoT-Anwendungen zunächst als Rohdaten in der Telekom Cloud der Dinge, filtert der C2C-Connector diese nach individuell definierten Parametern. So sind etwa für Automobilhersteller Erschütterungswerte während des Transports elementare Kennzahlen zur Gewährleistung ihrer Produktqualität, während für Spediteure und Lebensmittelhersteller eine ununterbrochene Kühlkette beim Transport von Lebensmitteln unverzichtbar ist.

SAP HANA verarbeitet Massendaten in Echtzeit

Über die Cloud-Schnittstelle werden alle relevanten IoT-Informationen in Echtzeit in die SAP-Landschaft der Kunden integriert und verarbeitet. Möglich macht dies die In-Memory-Technologie von SAP HANA: Statt auf Festplatten verarbeitet die Plattform Daten direkt im Arbeitsspeicher. Dadurch müssen diese nicht mehr aggregiert werden und sind sofort nutzbar. Der Vorteil: Anwender können umgehend auf Abweichungen, Schwankungen oder Ausfälle reagieren – und erforderliche Gegenmaßnahmen zeitnah einleiten. Das reduziert Warenverluste und Ausschuss, die Transparenz der digitalen Lieferkette steigt. Und damit auch die Kundenzufriedenheit.


 

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Gestapelte Container in einem Containerhafen
Ümit Günes
Ümit Günes

IoT Marketing Manager

Seit 2008 ist Ümit bei der Telekom tätig und verfügt über umfassendes Wissen in vielen Bereichen des Internet of Things. Sein besonderes Interesse gilt der Digitalisierung des Geschäftskunden. In diesem Blog teilt er aktuelle Entwicklungen und Trends aus der IoT-Welt, die für Kunden echten Mehrwert bieten.