Transparente Lieferketten: Wie Digitalisierung und neue Gesetze der Schlüssel zum Erfolg sind

29.07.2025 by Ümit Günes

Frachthafen mit Containerschiffen und Kränen, zentral für den globalen Handel.


 

Transparenz in der Lieferkette ist längst mehr als ein modisches Schlagwort, denn sie entwickelt sich zunehmend zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor für Unternehmen, die nachhaltiger und zukunftssicherer wirtschaften wollen. 

In einer Zeit, in der weltweite Verflechtungen komplexe Risiken mit sich bringen, wächst der Druck auf Betriebe, ihre globalen Lieferketten lückenlos nachverfolgbar zu gestalten. Auch gesetzliche Rahmenbedingungen wie das neue Lieferkettengesetz fordern zunehmend mehr Verantwortung. Genau hier setzen die IoT-Lösungen der Telekom an und bieten zahlreiche Vorteile: Durch intelligente Vernetzung, Sensorik und Datenanalysen schaffen sie die technologische Grundlage, um Lieferketten in Echtzeit sichtbar und steuerbar zu machen. 

Was ist eine transparente Lieferkette

Die Einführung des Lieferkettentransparenzgesetzes macht deutlich, wie wichtig es ist, nicht nur die reine Sichtbarkeit von Lieferketten sicherzustellen, sondern umfassende Transparenz über soziale und ökologische Standards zu schaffen. Seit das Lieferkettengesetz am 1. Januar 2023 in Kraft trat, das seit 2024 auch Betriebe ab 1.000 Mitarbeitenden betrifft, geraten immer mehr Betriebe unter Zugzwang. Eine transparente Lieferkette beschreibt die vollständige Nachverfolgbarkeit aller Warenlieferungen sowie Informationsflüsse entlang der gesamten Supply Chain, angefangen von der Rohstoffgewinnung bis hin zum Endverbraucher. Unternehmen kennen nicht nur ihre direkten Lieferanten, sondern auch Vorlieferanten, Produktionsbedingungen, Transportwege und eingesetzte Materialien. Ziel ist damit eine lückenlose Dokumentation und offene Kommunikation über Prozesse, Risiken und Verantwortlichkeiten.

Hier bieten Technologien wie IoT-Lösungen und Blockchain-Management die perfekte Lösung aus Transparenz und einer Live-Überwachung der Frachtdaten an. Mit der globalen IoT-Vernetzung wird nicht nur die digitale Transformation beschleunigt, sondern ein Partner an Ihrer Seite hilft dabei, die gesamte Lieferkette zu verfolgen, zu überwachen, zu analysieren und zu optimieren.

Gute Gründe für das IoT der Telekom

  • Standortverfolgung: Durch die Echtzeit-Standortverfolgung lässt sich jederzeit exakt nachvollziehen, wo sich Waren aktuell befinden
  • ETA-Updates: Die voraussichtliche Ankunftszeit bleibt jederzeit im Blick, und bei Änderungen erfolgt eine sofortige Benachrichtigung
  • Zustandsüberwachung: Temperaturverläufe und Stoßbelastungen der transportierten Güter werden präzise dokumentiert und überwacht
  • Ein übersichtliches Dashboard: Eine zentrale Datenübersicht bündelt sämtliche Informationen – inklusive aktueller Bestandsdaten in Echtzeit

Welche 4 Arten von Lieferketten gibt es

Lieferketten sind so individuell wie die Produkte, die sie hervorbringen. Je nach Branche, Geschäftsmodell und Marktdynamik unterscheiden sie sich stark in der Struktur, der Komplexität und der Flexibilität. Grundsätzlich gibt es insgesamt sechs unterschiedliche Arten von Supply-Chain-Management-Modellen. Davon lassen sich vier Haupttypen ableiten, bei denen jeder seine eigenen Ziele, Herausforderungen und Anforderungen an Transparenz und Digitalisierung mit sich bringt.

1. Die kontinuierliche Lieferkette (Continuous Flow Supply Chain) 
Diese Form der Lieferkette ist auf stabile, vorhersehbare Produktions- und Nachfragestrukturen ausgelegt. Sie eignet sich besonders für standardisierte Produkte mit geringem Innovationsgrad, wie etwa den Transport in der Lebensmittel- oder Automobilindustrie. Die Prozesse sind klar definiert, Lagerbestände gut planbar und die Materialflüsse verlaufen gleichmäßig. Transparenz ist hier vor allem dann gefragt, wenn es um Effizienzsteigerung, Qualitätskontrolle sowie Rückverfolgbarkeit geht. Mithilfe von IoT-Lösungen lassen sich Zustände in Produktion, Transport und Logistik lückenlos überwachen, was zu einem reibungslosen Ablauf beiträgt.

2. Die agile Lieferkette (Agile Supply Chain) 
Agile Lieferketten kommen dort zum Einsatz, wo es um hohe Flexibilität und schnelle Reaktion auf sich ändernde Kundenbedürfnisse oder Marktbedingungen geht. Typische Branchen sind die Modeindustrie oder der Technologiesektor, wo Trends, Saisonalität oder Innovationszyklen kurze Produktlebenszeiten bedingen. Transparenz ist hier entscheidend, um kurzfristige Veränderungen schnell erfassen und darauf reagieren zu können, etwa durch Echtzeitdaten zu Lagerbeständen, Lieferzeiten oder besonderen Nachfragesignalen. Technologien wie KI und IoT ermöglichen es, Agilität mit Effizienz zu verbinden.

3. Die reaktionsfähige Lieferkette (Responsive Supply Chain)
Diese Lieferkette ist auf kundenspezifische Aufträge und eine enge Kopplung zwischen Angebot und Nachfrage ausgelegt. Anders als bei der agilen Lieferkette geht es hier nicht primär um Geschwindigkeit, sondern vielmehr um Präzision und Kundenorientierung. Unternehmen in der Elektronik- oder Automobilzulieferindustrie nutzen diese Struktur, um individuelle Anforderungen zu bedienen, ohne dabei Ressourcen zu verschwenden. IoT-gestützte Transparenz sorgt für eine enge Abstimmung mit dem Kunden, eine präzise Bedarfsplanung und die Möglichkeit, auf Nachfrageänderungen dynamisch zu reagieren.

4. Die kundenspezifische Lieferkette (Custom-Configured Supply Chain)
Diese Lieferkette kombiniert Standardprozesse mit individuellen Anpassungen. Typisch ist diese Lieferkette für Produkte, die zwar auf einer gemeinsamen Basis beruhen, aber in der Endfertigung an Kundenvorgaben angepasst werden, beispielsweise Maschinenbau, Möbel oder Hightech-Produkte. Die Herausforderung liegt in der Integration von Standardisierung und Individualisierung bei gleichzeitig hoher Effizienz. Transparenz ist entscheidend, um Produktionsprozesse exakt zu steuern, Varianten zu koordinieren und Liefertermine zuverlässig einzuhalten.

Die 4 Arten von Lieferketten – kurz und knapp

Lieferketten lassen sich in die folgenden vier Grundtypen unterscheiden:

  1. Kontinuierliche Lieferkette: ideal für stabile Nachfrage mit gleichbleibendem Produktfluss
  2. Reaktionsfähige Lieferkette: reagiert flexibel auf Nachfrageschwankungen 
  3. Agile Lieferkette: spezialisiert auf kurzfristige, projektbasierte Anforderungen
  4. Kundenspezifische Lieferkette: wird auf individuelle Wünsche maßgeschneidert, etwa bei Industrieanlagen


 

Was ist der Unterschied zwischen Transparenz und Sichtbarkeit in der Lieferkette

Transparenz und Sichtbarkeit in der Lieferkette werden häufig synonym verwendet, beschreiben jedoch zwei unterschiedliche Ebenen. Während die Sichtbarkeit den Zugang zu Informationen bezeichnet, umfasst Transparenz das Verständnis, die Interpretation und die gezielte Nutzung dieser Daten für fundierte Entscheidungen

Definition von Sichtbarkeit und Transparenz im Kontext

  • Sichtbarkeit ist die technologische Grundlage jeder modernen Lieferkette
  • Transparenz bedeutet, sichtbare Daten nicht nur zu erfassen, sondern sie auch richtig zu interpretieren, offenzulegen und in den Gesamtkontext der Lieferkette einzuordnen.



Sichtbarkeit in der Lieferkette bedeutet zunächst, dass relevante Informationen, wie etwa der Standort, der Zustand oder der Status von Waren, überhaupt erfasst und zugänglich gemacht werden. Mithilfe moderner Technologien wie IoT-Sensorik, Track-and-Trace-Systemen oder cloudbasierter Plattformen können Unternehmen in Echtzeit sehen, wo sich ihre Produkte befinden, welche Prozesse gerade ablaufen und ob es Abweichungen gibt. 

Transparenz bezieht sich auf das umfassende Verständnis der gesamten Lieferkette, inklusive der sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Auswirkungen. Sie ermöglicht es Unternehmen, Risiken frühzeitig zu erkennen, gesetzliche Vorgaben sowie die Bedeutung des Lieferkettengesetzes einzuhalten und glaubwürdig über Nachhaltigkeit und Compliance zu berichten.

Smarte Lösungen für transparente Lieferketten

Die Anforderungen des Lieferkettentransparenzgesetzes erhöhen den Druck auf Unternehmen, nachhaltige Lieferketten und transparente Prozesse umzusetzen – dabei unterstützt Telekom IoT mit digitalen Technologien, die Sichtbarkeit in echte Transparenz verwandeln und so gesetzliche Vorgaben sicher erfüllen. Lieferkettentransparenz ist heute unerlässlich für ein nachhaltiges, gesetzeskonformes und zukunftsfähiges Wirtschaften.


 

IoT in Transport und Logistik


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Ümit Günes
Ümit Günes

IoT Marketing Manager

Seit 2008 ist Ümit bei der Telekom tätig und verfügt über umfassendes Wissen in vielen Bereichen des Internet of Things. Sein besonderes Interesse gilt der Digitalisierung des Geschäftskunden. In diesem Blog teilt er aktuelle Entwicklungen und Trends aus der IoT-Welt, die für Kunden echten Mehrwert bieten.