Wie Smart Meter dank IoT beim Stromsparen helfen

05.01.2023 by Annalena Rauen

Monitoring des Stromverbrauchs eines Gebäudes über ein Tablet


 

Mit IoT vom mechanischen zum digitalen Zähler: Smart Meter machen den Energieverbrauch transparenter und das Stromsparen einfacher.

Wie viel Strom, Gas und Wasser verbrauche ich eigentlich? Wie hoch sind meine Heizkosten im Moment? Und wie kann ich sie senken? Oder wie kann ich als Netzbetreiber flexibler auf Angebot und Nachfrage etwa nach Strom reagieren angesichts unregelmäßiger Einspeisung von erneuerbaren Energien sowie immer mehr neuer Abnehmer wie etwa Elektroautos? Fragen wie diese beschäftigen gerade viele Menschen - private Verbraucher ebenso wie Energieanbieter. Smart Meter könnten dazu beitragen, diese Fragen präzise zu beantworten. Allerdings läuft der Roll-out in Deutschland bisher nur schleppend an. Laut einer Studie von PwC hat erst die Hälfte der Messstellenbetreiber damit begonnen, die intelligenten Messsysteme in Haushalten zu installieren. 

Smart Metering: Schöne neue Energiewelt

Dabei könnten die schlauen Geräte helfen, die angestrebte Energiewende schneller zu erreichen. Digitalisierung und die Einbindung ins Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) machen aus Energiezählern intelligente Messsysteme (siehe Infobox). Smart Metering kann dazu beitragen, Energie aus Sonnenlicht, Windkraft oder Blockkraftheizwerken effizient ins Stromportfolio zu integrieren und die Netzauslastung zu optimieren. Das entlastet Kraftwerke und erschließt neue Geschäftsfelder wie beispielsweise dynamische Stromtarife. Dabei können Energiebetreiber Strom immer dann besonders günstig anbieten, wenn viel Wind- oder Sonnenenergie ins Stromnetz eingespeist wird. So machen die intelligenten Systeme das Stromnetz zu einem Smart Grid.

Definition: Was ist ein Smart Meter?

Smart Meter sind intelligente Messsysteme (iMS) für Strom, Gas, Wasser oder Wärme. Sie bestehen aus zwei Komponenten: einem digitalen Zähler, auch als moderne Messeinrichtung (mME) bezeichnet, sowie einer Kommunikationseinheit, dem Smart Meter Gateway (SMGW). Im Beispiel der Stromverbrauchsmessung lässt sich mit einem digitalen Stromzähler – im Gegensatz zum herkömmlichen analogen Zähler – nicht nur der aktuelle Zählerstand, sondern auch der tatsächliche Stromverbrauch sowie die Nutzungszeit (Tag, Woche, Monat, Jahr) präzise ablesen. Das Gateway sendet diese Messdaten – zum Beispiel per Mobilfunk – an den Messstellenbetreiber, also das Unternehmen, das die Stromzähler einbaut, betreibt und wartet. Dieser sogenannte grundzuständige Messstellenbetreiber ist in der Regel nicht der Stromversorger, sondern ein örtlicher Netzbetreiber. Hilfreiche Infos dazu liefern zum Beispiel die Verbraucherzentrale (Wer macht was – Stromanbieter, Netzbetreiber, Messstellenbetreiber) sowie der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft BDEW (Smart Metering – Was Sie über intelligente Messysteme wissen sollten).


 

Steigende Emissionen, sinkende heimische Energieressourcen sowie rapide steigende Energiepreise haben das Interesse der Verbraucher an solchen digitalen Messsystemen zuletzt deutlich steigen lassen. Voraussetzung sind allerdings flexible Stromtarife sowie eine Einbindung der Smart Meter in ein Smart Home – und damit ist kurzfristig noch nicht zu rechnen.

Wie sicher sind Smart Meter Gateways?

Smart Meter Gateways (SMGW) müssen hohe Anforderungen in puncto Datenschutz und Datensicherheit erfüllen und werden deshalb vom Bundesamt für die Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) geprüft und zertifiziert. Laut Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) sind diese Sicherheitsstandards sogar höher als beim Onlinebanking. Das Messsystem versendet Verbrauchsdaten anonymisiert oder pseudonymisiert nur an berechtigte Empfänger und nur für klar definierte Zwecke. Nach der Verarbeitung sind die Daten umgehend zu löschen.


 

Die Möglichkeit zur Fernauslese bedeutet auch: Kosten-, zeit- und CO2-intensive Servicefahrten für das Ablesen vor Ort werden überflüssig. Mieter müssen zudem nicht mehr stundenlang auf den Techniker warten. Auch Unternehmen verbessern mit intelligenten Stromzählern ihren Stromverbrauch, optimieren ihr Energiemanagement und reduzieren mit IoT-Technologie die Energiekosten.

Erreichbar auch im Keller

Meist sind die Stromzähler allerdings im Keller angebracht, ohne Internetleitung in der Nähe. Eine störungsfreie Vernetzung zu Smartphone, Tablet oder Rechner ist deshalb oft nicht möglich. IoT-Lösungen helfen Kunden, diese Informationen empfangen und auswerten zu können. Der Mobilfunkstandard NarrowBand IoT (NB-IoT) macht es mit seiner extrem hohen Gebäudedurchdringung möglich, Zählerstände auch aus der Ferne abzulesen. Zudem ist die standardisierte Technologie auf LTE-Basis sehr sicher.


 


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Annalena Rauen
Annalena Rauen

Marketing Managerin IoT

2016 hat Anna erstmalig IoT-Themen bei der Deutschen Telekom begleitet. Seitdem betreut sie Kunden Use Cases unterschiedlichster Branchen – immer fokussiert auf den Nutzen, den das Internet of Things generieren kann. Im IoT-Blog beschreibt sie echte Anwendungsfälle und welchen Mehrwert diese Innovationen für die Marktakteure, deren Geschäftsmodelle oder gar ganze Branchen bieten.