Smarte IoT-Box vereinfacht Schadensregulierung
Wasserschäden in Gebäuden verursachen jährlich Kosten in Milliardenhöhe. Luftentfeuchter können die Folgeschäden begrenzen. Der Stromverbrauch lässt sich dank des Internet of Things ganz genau messen.
Bei Wasserschäden in Köln denken viele Menschen zuerst an das jährliche Rheinhochwasser als Ursache. Doch tatsächlich treten in Köln bundesweit am häufigsten Leitungswasserschäden auf. Geplatzte Rohre, leckende Armaturen oder auslaufende Heizboiler kommen nirgendwo in Deutschland so oft vor wie in der Domstadt.
Die Gründe für Leitungswasserschäden sind meist Installations- und Montagefehler. Mangelhafte Rohrverbindungen und kaputte oder falsche Dichtungen verursachen jeden vierten Schaden. Bundesweit beziffert der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) die Kosten für die Wohngebäudeversicherer durch Leitungswasserschäden im letzten Berichtsjahr auf die Rekordsumme von mehr als drei Milliarden Euro.
BEI WASSERSCHÄDEN SCHNELL UND GEZIELT REAGIEREN
Tritt ein Wasserschaden auf, geht es darum, schnellstmöglich mit der Ortung des Lecks und der Trocknung zu beginnen. Darauf hat sich die POLYGONVATRO GmbH mit Sitz im sauerländischen Olpe spezialisiert. Das Unternehmen ist europäischer Marktführer im Bereich Brand- und Wasserschadensanierung sowie Leckage-Ortung in Wohn-, Kommunal- und Gewerbegebäuden. Das 1992 als Vatro gegründete Unternehmen gehört seit 2011 zur international tätigen Polygon-Gruppe aus Schweden. Deutschlandweit besitzt POLYGONVATRO 67 Niederlassungen, beschäftigt rund 1.800 Mitarbeiter und verfügt über etwa 49.000 Maschinen.
Sobald das Leck nach einem Rohrbruch gefunden und abgedichtet sowie das Wasser abgepumpt ist, stellt POLYGONVATRO seine Spezialgeräte auf: Kondensations-, Adsorptions- oder Kältetrockner, Gebläse, Ventilatoren und Heizlüfter senken die Feuchtigkeit in der Luft und der Bausubstanz. Ein aufwendiger Prozess, der einen hohen Stromverbrauch mit sich bringt. Je nach Schadensgröße laufen die Geräte bis zu zwei Wochen lang, um Böden, Wände und Zwischendecken vollständig trockenzulegen. „Diese Kosten kann der Kunde bei einem versicherten Schadensereignis bei seiner Versicherung geltend machen“, sagt Cornelia Czenkusch, Leiterin Qualitätsmanagement bei POLYGONVATRO.
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SMARTE IOT-BOX DOKUMENTIERT DEN STROMVERBRAUCH
In der Vergangenheit ermittelten die Techniker von POLYGOVANTRO den Stromverbrauch der Trocknungsgeräte anhand der Zählerstände beim Auf- und Abbau sowie mithilfe der Energieverbrauchswerte des Geräteherstellers. Dazu erfassten sie handschriftlich die Gerätenummern der Trocknungsgeräte sowie die Zählerstände. Zurück im Büro übertrug der Innendienst diese Zahlen ins Abrechnungssystem. Das war arbeitsintensiv, zeitraubend und fehleranfällig. Der Stromverbrauch ließ sich auf diese Weise nicht exakt bestimmen.
Um diese Probleme anzugehen, wandte sich POLYGONVATRO an die Deutsche Telekom. Gemeinsam mit dem Trocknungsunternehmen entwickelte sie eine digitale Internet-of-Things-Lösung: die POLYGONVATRO-Energieerfassungsbox. Das Kästchen ist mit einem Mobilfunkmodem, einer geeichten Energiemesseinheit nach MID-Norm (Measuring Instruments Directive) sowie Sensoren für Temperatur und Luftfeuchtigkeit ausgerüstet.
Wenn die Techniker heute ihre Trockengeräte beim Kunden aufstellen, schalten sie die smarte Box einfach zwischen das Trocknungsgerät und den Stromanschluss. Dazu befestigen sie die Hardware mit einem Magneten direkt am Gerät. Per Smartphone-App scannen sie einen RFID-Code an der Maschine und der Box und verknüpfen beide Einheiten so miteinander. Ab diesem Zeitpunkt ist der Stromverbrauch des Trocknungsgeräts eindeutig einem Auftrag zugeordnet, und die Messung kann beginnen.
SICHERER DATENTRANSFER IN DIE CLOUD OF THINGS
Über eine integrierte LTE/GPRS-Antenne funkt die Energieerfassungsbox die aktuellen Verbrauchsdaten – datenschutzkonform anonymisiert – in die Cloud of Things, die IoT-Plattform der Telekom. Sollte die Antenne keinen Mobilfunkempfang haben, weil das Trocknungsgerät beispielsweise im Keller oder in Gegenden mit schwacher Netzabdeckung steht, ist dies kein Problem: Die Box speichert die Daten und sendet sie in die Cloud, sobald sie eine Verbindung zum Mobilfunknetz aufbauen kann. In der Cloud lassen sich die gemessenen Verbrauchsdaten für weitere Analysen miteinander verknüpfen.
Sowohl für die Techniker von POLYGONVATRO als auch für den Innendienst gehören lästiger Papierkram und unnötig hoher Arbeitsaufwand der Vergangenheit an. „Die zu 100 Prozent präzise und digitale Abrechnung macht uns zu einem bevorzugten Partner der Versicherer“, sagt Czenkusch. „Die Versicherer beauftragen uns im Schadensfall zwar nicht – aber sie empfehlen uns verstärkt.“ Der Grund dafür ist, dass die Kunden von POLYGONVATRO präzise Verbrauchsnachweise für ihre Versicherungen und Stromanbieter erhalten. So belegen sie, dass es sich um einen einmalig erhöhten Energieverbrauch handelt, und eine Anpassung der monatlichen Stromabschlagszahlung nicht erforderlich ist.
Vorteile für den Kunden
- Betriebszeit, Energieverbrauch, Temperatur und Luftfeuchtigkeit lassen sich automatisch und fehlerfrei messen.
- Die Lösung ermöglicht eine automatische Verknüpfung des Stromverbrauchs mit dem jeweiligen Kundenauftrag.
- Der Kunde kann exakte Verbrauchswerte für die Schadensregulierung bei seiner Versicherung einreichen.
- Verbraucher können den erhöhten Stromverbrauch gegenüber ihrem Stromanbieter rechtfertigen und erhöhte monatliche Abschlagszahlungen vermeiden.
- Die zentrale Speicherung der Daten aller angeschlossenen Geräte in der Cloud erlaubt weitere Analysen und Prozessoptimierungen.
Pauline Batzer
Project Manager IoT
2015 hat Pauline die Vielfalt der IoT-Welt für sich entdeckt. Seitdem hat sie sich intensiv mit dem Internet of Things beschäftigt und die unterschiedlichen Facetten des IoT in der Zusammenarbeit mit Kunden, Partnern und Start-ups kennengelernt. Im IoT-Blog der Telekom schreibt sie über technologische Trends und Innovationen des Internet of Things, die in verschiedenen Branchen umgesetzt werden.
Pauline Batzer
Project Manager IoT
2015 hat Pauline die Vielfalt der IoT-Welt für sich entdeckt. Seitdem hat sie sich intensiv mit dem Internet of Things beschäftigt und die unterschiedlichen Facetten des IoT in der Zusammenarbeit mit Kunden, Partnern und Start-ups kennengelernt. Im IoT-Blog der Telekom schreibt sie über technologische Trends und Innovationen des Internet of Things, die in verschiedenen Branchen umgesetzt werden.
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