Smarte Hilfe bei der Schadensregulierung
Trocknungsgeräte und Luftentfeuchter können die Folgen von Wasserschäden an Gebäuden deutlich begrenzen. Das Internet der Dinge hilft, für die Schadensregulierung den Verbrauch der Geräte präzise zu messen.
Wasser tropft aus der Deckenlampe – im Bad der Wohnung eine Etage darüber ist unbemerkt ein Dichtungsring unter der Duschwanne gerissen. Im Keller schwimmen die Einmachgläser – ein Hochwasser hat das Grundwasser hochgedrückt. Die Küche ist komplett geflutet – vom Löschwasser, mit dem die Feuerwehr den in Brand geratenen Herd gelöscht hat. Nur drei Beispiele für mehr als eine Million Wasserschäden, die der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) jedes Jahr in Deutschland zählt. Ein Albtraum für Mieter, Eigenheimbesitzer und Gewerbetreibende.
Den Löwenanteil der Wasserschäden verursachen defekte Leitungen: „In Deutschland gibt es viele Eigenheime aus den 50ern und 60ern, deren Rohre und Leitungen inzwischen in die Jahre gekommen sind“, sagt Cornelia Czenkusch, Leiterin Qualitätsmanagement bei POLYGONVATRO. Der Mittelständler aus Olpe hat sich auf die Sanierung nach Brand- und Wasserschäden inklusive Leckageortung spezialisiert. Und weiß: Nur wer zügig mit der Trocknung beginnt, kann Folgeschäden wie Schimmel verhindern.
WIE WEIST MAN DEN STROMVERBRAUCH EINES GROSSEN GERÄTEPARKS NACH?
Ist das Wasser abgepumpt oder das Leck nach einem Rohrbruch gefunden und abgedichtet, kommen die Spezialgeräte von POLYGONVATRO zum Einsatz, um die Feuchtigkeit in der Luft und im Haus zu senken: Kondensations-, Adsorptions- oder Kältetrockner, Gebläse, Ventilatoren und Heizlüfter. Da die Geräte je nach Umfang des Schadens bis zu zwei Wochen laufen, um Böden, Wände und Zwischendecken vollständig trockenzulegen, ist die Stromrechnung am Ende der Trockenperiode in der Regel deutlich höher als üblich. „Diese Kosten kann der Kunde aber bei einem versicherten Schadensereignis bei seiner Versicherung geltend machen“, sagt Czenkusch. Seinem Stromanbieter gegenüber kann der Geschädigte zudem mit einem einmaligen Ereignis argumentieren, damit dieser den Abschlag nicht erhöht.
Die POLYGONVATRO GmbH mit Sitz im sauerländischen Olpe ist auf die Leckageortung, Sanierung und Wiederherstellung nach Wasser- und Brandschäden in Wohn-, Kommunal- und Gewerbegebäuden spezialisiert. Das 1992 als Vatro gegründete Unternehmen gehört seit 2011 zur international tätigen Polygon-Gruppe aus Schweden. Mit 67 Niederlassungen, rund 1.800 Mitarbeitern und etwa 49.000 Maschinen deutschlandweit ist POLYGONVATRO Marktführer im Bereich Brand- und Wasserschadensanierung sowie Leckageortung.
Da die Geräte allerdings über den Hausanschluss der Kunden laufen, musste POLYGONVATRO den Stromverbrauch einzelner Trocknungsgeräte bislang anhand der beim Auf- und Abbau abgelesenen Zählerstände sowie der angegebenen Energieverbrauchswerte des Geräteherstellers ermitteln. Neben dem Umstand, dass zu 100 Prozent exakte Stromverbrauchsangaben so nicht möglich waren, gab es eine weitere Herausforderung: Die Techniker mussten die Gerätenummern der Trocknungsgeräte sowie den Zählerstand handschriftlich erfassen; der Innendienst übertrug die Zahlen anschließend ins Abrechnungssystem. Ein arbeitsintensives und zeitraubendes Verfahren.
SO HILFT DAS "INTELLIGENTE VERLÄNGERUNGSKABEL"
Bei der Suche nach einer Lösung half die Deutsche Telekom. Gemeinsam mit dem Unternehmen entwickelte sie eine digitale Internet-of-Things-Lösung: die POLYGONVATRO-Energieerfassungsbox. Das kleine Kästchen ist mit einem Mobilfunkmodem, einer geeichten Energiemesseinheit nach MID-Norm (Measuring Instruments Directive) sowie Sensoren für Temperatur und Luftfeuchtigkeit ausgerüstet. Die smarte Box wird einfach zwischen Trocknungsgerät und Stromanschluss geschaltet und mit einem Magneten am Gerät befestigt. Per Smartphone-App scannt der Techniker vor Ort einen RFID-Code an Maschine und Box und koppelt beides. Ab diesem Zeitpunkt ist der Stromverbrauch des Trocknungsgeräts eindeutig einem Auftrag zugeordnet und die Messung kann beginnen.
PRÄZISER NACHWEIS DES ENERGIEVERBRAUCHS
Über eine integrierte LTE/GPRS-Antenne funkt die Box die aktuellen Verbrauchsdaten – datenschutzkonform anonymisiert – in die Cloud der Dinge, die IoT-Plattform der Telekom. Hat die Antenne einmal keinen Mobilfunkempfang – etwa in Kellern oder Gegenden mit schwacher Netzabdeckung –, speichert die Box die Daten und sendet sie später. Lästiger Papierkram und zusätzlicher Arbeitsaufwand gehören so der Vergangenheit an, sowohl für die Techniker vor Ort als auch für den Innendienst. „Die zu 100 Prozent präzise und digitale Abrechnung macht uns zu einem bevorzugten Partner der Versicherer“, sagt Czenkusch. „Die beauftragen uns im Schadensfall zwar nicht – aber sie empfehlen uns verstärkt.“ Und die Kunden von POLYGONVATRO erhalten präzise Verbrauchsnachweise für ihre Versicherungen und Stromanbieter.
Vorteile für den Kunden
- Automatische, fehlerfreie Messung von Laufzeit, Energieverbrauch, Temperatur und Luftfeuchtigkeit
- Gemessener Stromverbrauch des angeschlossenen Geräts wird automatisch dem korrekten Kundenauftrag zugeordnet
- Kunde kann exakte Verbrauchswerte bei der Versicherung einreichen für die Schadensregulierung
- Nachweis des erhöhten Stromverbrauchs aufgrund eines Schadensfalls gegenüber dem Stromanbieter
- Daten aller angeschlossenen Geräte sind zentral in der Cloud gespeichert und können für weitere Analysen miteinander verknüpft werden
Weitere Informationen:
Florian Marte
Head of IoT Marketing Communication
Seit 2014 gehört Florian Marte zum T-Systems Team und kennt sich als Head of IoT Marketing Communication bestens in allen Bereichen rund um das Internet der Dinge aus. Für den Blog berichtet er vor allem über die neuesten Entwicklungen und Trends im Bereich der vernetzten Dinge und Data Analytics.
Florian Marte
Head of IoT Marketing Communication
Seit 2014 gehört Florian Marte zum T-Systems Team und kennt sich als Head of IoT Marketing Communication bestens in allen Bereichen rund um das Internet der Dinge aus. Für den Blog berichtet er vor allem über die neuesten Entwicklungen und Trends im Bereich der vernetzten Dinge und Data Analytics.
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