Ernst Meister: Vernetzte Schmierstofftanks für optimalen Service
IoT-Blog
Ernst Meister: Vernetzte Schmierstofftanks für optimalen Service
28.09.2022by
Annalena Rauen
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Effizient, wirtschaftlich, zukunftssicher: Die Ernst Meister GmbH hat Tankfässer im IoT vernetzt und ihre Lieferkette so optimiert. Auch sein Geschäftsmodell konnte der Mittelständler dank der Vernetzung erweitern.
Ob in der Zerspanung, der Metallbearbeitung oder der Automobilbranche: Ohne professionellen Kühlschmierstoff können Fertigungsmaschinen nicht zuverlässig arbeiten. Denn um zu verhindern, dass Werkzeug und Werkstück in der Produktion überhitzen, gilt es, diese mithilfe von Schmiermitteln zu kühlen. Das reduziert den Verschleiß des Werkzeugs und verbessert gleichzeitig die Bearbeitungsgenauigkeit. Die Ernst Meister GmbH aus dem nordrhein-westfälischen Plettenberg sorgt bei ihren lokalen Bestandskunden seit mehr als 30 Jahren für Lieferung, Entsorgung und Recycling solcher Schmierstoffe.
Leert sich der Tank und das Schmiermittel wird nicht rechtzeitig aufgefüllt, steht die Produktion still. Beim Kunden können so innerhalb kürzester Zeit hohe Kosten entstehen. „Manchmal verbrauchen unsere Kunden mehr und manchmal weniger Schmiermittel als gewohnt. Deshalb müssen wir frühzeitig wissen, wann neues Schmiermittel benötigt wird, um die Lieferkette rechtzeitig anstoßen zu können“, sagt Daniel Schulte, Mitarbeiter der Ernst Meister GmbH.
Überflüssige Lieferfahrten und hoher Aufwand forcieren Lösung
Bis vor kurzem war der Füllstand der Tanks jedoch weder für Ernst Meister noch für seine Kunden einsehbar. So vereinbarten Kunden bislang turnusmäßig per Telefon einen Liefertermin beim Mittelständler. Das verursachte sowohl beim Dienstleister als auch bei seinen Kunden einen hohen administrativen Aufwand. Bei der Schmierstofflieferung stellte der Dienstleister zudem oft fest, dass Tanks noch halb voll waren. Das wiederum erzeugte überflüssige Lieferfahrten samt zusätzlichem Kraftstoffverbrauch. Zumal Ernst Meister bei jeder Lieferung das gesamte Volumen für den Kundentank geladen hatte und dessen Alt-Schmierstoff somit nicht mit demselben Tankwagen wieder mitnehmen und entsorgen konnte. Das nicht benötigte Schmiermittel wiederum musste nach jeder Fahrt zurückgepumpt und der Tankwagen gereinigt werden.
Vernetzte Schmierstofftanks optimieren die Lieferkette
Das kleine Familienunternehmen aus dem Sauerland suchte daher nach einer Lösung, bei der Schmierstoffe nur geliefert werden, wenn der Füllstand eines Kundentanks das zweifelsfrei nötig macht. Die Lösung: Vernetzung per Mobilfunk. Dafür entwickelte der Mittelständler mithilfe des IoT-Füllstandsmesser der Telekom ein Nachrüstsystem. Für die Installation bohrte Ernst Meister ein Loch in die Serviceklappe der Tanks. Der Füllstandsmesser ist nun ins Innere der Behälter gerichtet und erfasst die Füllhöhe per Ultraschall. Der IoT-Sensor meldet nun füllstandsabhängig, wenn ein definierter Messwert erreicht ist.
Die Daten des Füllstandssensors greift das Gateway io-key des Telekom-Partners Autosen ab. „Wir müssen die Tanks im Außenbereich unserer Produktionsstätte lagern, da sie Gefahrenstoffe enthalten. Damit die nachgerüstete Hardware verschiedenen Witterungsbedingungen standhält, haben wir sie deshalb in einem spritzwassergeschützten Schaltkasten an den Tanks installiert“, erklärt Daniel Schulte. Über den Mobilfunkstandard LTE sendet das Gateway die Sensordaten zuverlässig und hochsicher in die Cloud of Things, die IoT-Plattform der Telekom.
Mehr Effizienz für Dienstleister und Kunden dank Füllstandsmessung
In der Cloud kann Ernst Meister nun über ein zentrales Dashboard den Füllstand der einzelnen Behälter einsehen. Bei Erreichen vordefinierter Grenzmarken erhält das mittelständische Unternehmen eine Benachrichtigung via E-Mail. Die IoT-Lösung löst somit die persönliche Übermittlung des geschätzten Füllstands ab. Dank der Vernetzung fährt das Unternehmen seine Kunden erst an, wenn der Füllstand des Tanks das zweifelsfrei nötig macht. Zu frühe – oder zu späte – Schmierstofflieferungen gehören damit der Vergangenheit an.
Ein Vorteil für Dienstleister und Kunden: Denn dank der bedarfsorientierten Lieferung kann Ernst Meister seine Routenplanung optimieren. Die Zahl der monatlichen Fahrten und somit der CO2-Ausstoß sind dadurch bereits deutlich gesunken. Ein enormes Einsparpotenzial für beide Seiten, denn jede Schmierstofflieferung verursacht Kosten. Durch die IoT-Lösung profitieren Kunden zudem von mehr Sicherheit in der Produktion. Denn durch die Vernetzung wird die Lieferkette frühzeitig angestoßen, sodass es künftig zu keinen Ausfällen in der Produktion kommt.
Neuer Service durch neue Lösung
Auch sein Geschäftsmodell kann der Mittelständler dank der Vernetzung erweitern. „Mithilfe der IoT-Anwendung zur kontinuierlichen Füllstandmessung können wir unseren Kunden einen deutlich effizienteren Service anbieten. Sowohl bei unseren Bestandskunden als auch im Neukundengeschäft verzeichnen wir dank der Vernetzung bereits positive Effekte“, sagt Daniel Schulte. Zudem erhält der Mittelständler Vergleichswerte zum Verbrauch seiner Kunden. Den Bedarf von potenziellen Neukunden aus der gleichen oder einer vergleichbaren Branche kann der Dienstleister somit besser einschätzen. Auch Alt-Öl kann der zertifizierte Entsorgungsdienstleister nun bei jeder Lieferung direkt mitnehmen, aufbereiten oder umweltgerecht entsorgen.
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2016 hat Anna erstmalig IoT-Themen bei der Deutschen Telekom begleitet. Seitdem betreut sie Kunden Use Cases unterschiedlichster Branchen – immer fokussiert auf den Nutzen, den das Internet of Things generieren kann. Im IoT-Blog beschreibt sie echte Anwendungsfälle und welchen Mehrwert diese Innovationen für die Marktakteure, deren Geschäftsmodelle oder gar ganze Branchen bieten.
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