

Grüner, digitaler, effizienter dank IoT
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Über das Internet of Things (IoT) vernetze Geräte helfen uns, Daten zu erhalten, um Prozesse besser zu verstehen. So können wir erkennen, wo Ineffizienzen und Verschwendungen bestehen. Auf diese Weise hilft das IoT uns nicht nur, den Verbrauch von Rohstoffen zu senken und Kosten zu sparen, sondern auch CO2-Emissionen und Abfälle zu vermeiden.
Eine smarte Energielösung für Gebäude, die Räume nur beleuchtet und beheizt, wenn diese auch benutzt werden, senkt zum Beispiel die Stromrechnung der Eigentümer erheblich. Gleichzeitig vermeidet sie auch Treibhausgase, die bei der Produktion dieses Stroms entstanden wären. Dadurch profitieren nicht nur die Besitzer des Gebäudes, sondern die ganze Gesellschaft.
Auf ähnliche Weisen unterstützen nach einer Analyse des World Economic Forum 84 Prozent der IoT-Anwendungen aktuell oder potenziell die 17 nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals, SDGs), die 2015 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen beschlossen wurden. Und nach einer im Auftrag des Digitalverbandes Bitkom erstellten Studie aus dem Jahr 2021 können 34 Prozent der deutschen Klimaziele bis 2030 allein durch den gezielten und beschleunigten Einsatz digitaler Lösungen erreicht werden.
Natürlich haben solche Digitalisierungsmaßnahmen einen eigenen ökologischen Fußabdruck: Kommunikationsnetze, Rechenzentren und Endgeräte verursachen Treibhausgase bei der Herstellung und beim Betrieb. Wie die Berechnungen des Bitkom aber zeigen, überwiegen die positiven Klimaeffekte die negativen um ein Vielfaches.
Dabei sparen solche digitalen Innovationen nicht nur Treibhausgase und Kosten, sondern ermöglichen auch völlig neue, nachhaltige Geschäftsmodelle wie zum Beispiel Call a Bike als emissionsfreier Weg der Fortbewegung.
Von IoT-Lösungen für mehr Nachhaltigkeit profitiert nicht nur die Umwelt, sondern auch die Unternehmen, die sie einsetzen. Und auch die Endverbraucher legen immer mehr Wert auf Nachhaltigkeit und entscheiden sich für Unternehmen, die ihren Ansprüchen gerecht werden.
IoT kann zudem dabei helfen, den Verbrauch von Ressourcen wie Wasser, Energie und Rohstoffen zu minimieren. Durch die Vernetzung von Geräten und Sensoren können Unternehmen deren Nutzung genau überwachen und effektive Maßnahmen ergreifen, um diese zu optimieren. Das führt nicht nur zu einem geringen Verbrauch von Ressourcen und niedrigeren Emissionen, sondern auch zu geringeren Kosten.
Das Thema Nachhaltigkeit bietet auch eine Grundlage für neue Geschäftsmodelle. Mehrweg- und Kreislaufsysteme beispielsweise bieten Möglichkeiten zur Erschließung neuer Umsatzquellen mit Fokus auf mehr Nachhaltigkeit.
Schließlich steigern IoT-Lösungen für mehr Nachhaltigkeit auch die Wettbewerbsfähigkeit: Denn zunehmend verlangen Geschäftspartner Nachhaltigkeitskennzahlen von ihren Zulieferern, um die eigene Lieferkette nachhaltig zu gestalten und dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz zu entsprechen, das am 01. Januar 2023 in Kraft trat.
Auf nationaler- wie auf europäischer Ebene bauen die Gesetzgeber zurzeit die rechtlichen Grundlagen aus, um Kunden und Investoren mehr Transparenz beim Thema Nachhaltigkeit von Unternehmen zu geben. Zudem wollen sie Anreize für den Wechsel zu nachhaltigen Technologien schaffen. Folgende juristische Rahmenbedingungen zum Thema Nachhaltigkeit müssen Unternehmen in Deutschland daher beachten.
Pflicht zur Nachhaltigkeits-Berichterstattung
In Deutschland gilt zurzeit das CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz (CSR = Corporate Social Responsibility), das Aktiengesellschaften mit mehr als 500 Mitarbeitenden betrifft. Sie müssen in ihrem Jahresbericht über die Nachhaltigkeit ihrer Wirtschaftstätigkeiten informieren. Dabei haben sie konkret die Unternehmensstrategie, klimabezogene Chancen und Risiken, Nachhaltigkeitsziele und Fortschritte bei der Umsetzung des Klimamanagements zu dokumentieren.
Diese Pflicht zur Berichterstattung wird durch die EU-Taxonomie ergänzt. Dies ist ein Regelwerk zur Definition von Nachhaltigkeit, das einen Rahmen schafft, um nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten innerhalb der EU zu klassifizieren und branchenspezifisch vergleichbar zu machen. CSR-Berichtspflicht und EU-Taxonomie sollen Investoren und Kunden eine Richtschnur geben, um die Nachhaltigkeit von Unternehmen beurteilen zu können.
Allerdings soll sich die gesetzliche Grundlage zur Nachhaltigkeits-Berichterstattung bald ändern. Die neue Corporate Sustainability Report Directive (CSRD)-Richtlinie wird erweiterte Berichtspflichten für Unternehmen einführen. Sie soll der Nachhaltigkeitsberichterstattung einen ähnlich wichtigen Stellenwert wie der Finanzberichterstattung geben. Künftig soll sie nicht mehr separat erfolgen, sondern fester Bestandteil des Lageberichts von Unternehmen sein. Die CSRD-Richtlinie wird auch alle großen Unternehmen mit 250 oder mehr Beschäftigten betreffen, die mehr als 20 Millionen Euro Bilanzsumme oder 40 Millionen Euro Umsatz machen – unabhängig von ihrer Börsennotierung. Sie soll ab dem 01. Januar 2024 gelten und somit bereits Berichte für das Haushaltsjahr 2023 betreffen.
Die CSR-Berichterstattung ist nicht nur eine Pflicht, sondern auch eine Chance für Unternehmen. Durch die mit IoT-Lösungen erreichten Fortschritte schafft sie Aufmerksamkeit für nachhaltiges Handeln Ihrer Firma und erleichtert es Ihnen, gegenüber Kapitalgebern, Investoren und Kunden auskunftsfähig zu sein und Vertrauen zu stärken.
Wenn Sie Hilfe bei der Umsetzung der CSR-Berichtspflicht suchen, kann Ihnen der Deutsche Nachhaltigkeitskodex helfen. Diese Initiative bietet Unternehmen einen Berichtsstandard für Nachhaltigkeitsaspekte und gibt ihnen Orientierung, wie die CSR-Berichtspflicht praktisch umgesetzt werden kann.
Bepreisung von CO2-Emissionen
Die Bundesregierung hat 2021 in Deutschland eine Bepreisung für CO2-Emissionen eingeführt, die durch Heiz- und Kraftstoffe wie Heizöl, Erdgas, Benzin oder Diesel entstehen. Diese soll Anreize für die Nutzung klimaschonender Technologien wie Wärmepumpen, Elektromobilität, erneuerbarer Energie und das Sparen von Energie schaffen.
Herausgegeben werden diese Zertifikate von der deutschen Emissionshandelsstelle (DEHSt) im Umweltbundesamt. Gehandelt werden sie über das nationale Emissionshandelssystem (nEHS). Die Einnahmen will die Bundesregierung in Klimaschutzmaßnahmen investieren oder als Entlastung den Bürgerinnen und Bürgern zukommen lassen. Der CO2-Preis beträgt seit Januar 2021 zunächst 25 Euro. Danach wird er schrittweise auf bis zu 55 Euro im Jahr 2025 steigen. Für das Jahr 2026 soll ein Preiskorridor von mindestens 55 und höchstens 65 Euro gelten.
Diese nationale CO2-Bepreisung für Heiz- und Kraftstoffe ergänzte eine bereits bestehende europäischen Bepreisung für die Energiewirtschaft, die energieintensive Industrie und den innereuropäischen Luftverkehr. Diese wird über den europäischen Emissionshandel (EU-ETS) abgewickelt. Die vom ETS umfassten Unternehmen sind vom nationalen Zertifikatehandel DEHSt nicht betroffen.
Die nationale und europäische CO2-Bepreisung betrifft einen großen Teil der Unternehmen – entweder direkt, indem sie Emissionsrechte erwerben müssen oder indirekt, indem Kosten an sie weitergegeben werden. IoT-Lösungen, zum Beispiel für smarte Beheizung von Gebäuden oder zum Flottenmanagement, können dazu beitragen, diese Kosten zu senken.
Es gibt vor allem zwei Wege für Unternehmen, die Auswirkungen ihrer Produktion auf die Umwelt objektiv feststellen zu können: das Life-Cycle Assessment (LCA) und das Greenhouse Gas Protocol.
Life Cycle Assessment (LCA)
Beim Life Cycle Assessment (Lebenszyklusanalyse) werden die Auswirkungen eines Produkts auf die Umwelt während seiner gesamten Lebensdauer bewertet. Das LCA berücksichtigt dabei Treibhausgasemissionen, die Erschöpfung natürlicher Ressourcen und andere direkte und indirekte Faktoren, welche die Umwelt beeinflussen. Die wichtigsten internationalen Normen für die Durchführung dieser Ökobilanzen sind die ISO-Normen 14040 und ISO 14044. In Deutschland werden LCA zum Beispiel vom Fraunhofer Institut Umsicht durchgeführt.
Greenhouse Gas Protocol
Das Greenhouse Gas Protocol, abgekürzt GHG Protocol, ist ein umfassendes Rahmenwerk für die Messung und Verwaltung von Treibhausgas-Emissionen. Es entstand durch die Zusammenarbeit von internationalen Organisationen und Unternehmen und bietet Unternehmen und Behörden Standards für Buchhaltung und Berichterstattung, branchenspezifische Leitlinien, Berechnungsinstrumente sowie Schulungen. Koordiniert wird es vom World Business Council for Sustainable Development (WBCSD) und dem World Resources Institute (WRI).
Es unterteilt Emissionen in drei Bereiche:
- Scope 1 misst direkte Emissionen aus Quellen, die ein Unternehmen besitzt oder kontrolliert. Beispiele sind Firmenfahrzeuge und die Verbrennung von Kraftstoffen beim Heizen.
- Scope 2 umfasst indirekte Emissionen aus gekauftem Strom, Dampf, Wärme oder Kälte.
- Scope 3 umfasst andere indirekte Emissionen aus vor- und nachgelagerten Prozessen. Dies können zum Beispiel der Arbeitsweg der Mitarbeiter, die Abfallentsorgung, eingekaufte Waren oder Dienstleistungen sein.
Mehr Informationen finden Sie auf der Website des Greenhouse Gas Protocol.
Um die Nachhaltigkeit ihrer Produktion zu erhöhen, ist es entscheidend, den gesamten Lebenszyklus eines Produktes zu beachten – von der Herstellung bis hin zur Entsorgung von Produkten und deren Recycling.
Design
Entscheidungen, die beim Design eines Produktes getroffen werden, haben während seiner gesamten Lebenszeit Auswirkung auf dessen ökologischen Fußabdruck. Ein digitaler Zwilling hilft Produktdesignern und Ingenieuren, diese besser zu verstehen. Hinter diesem Begriff verbirgt sich eine virtuelle Simulation von Produkten oder ganzen Geschäftsprozessen, die den gesamten Lebenszyklus nachbildet. Auf diese Weise ist es möglich, die Auswirkungen von Ideen und Prozessen bereits während der Planungsphase besser zu verstehen, bevor physische Ressourcen verbraucht werden. Nach einer Studie des Branchenverbandes Bitkom können 5 bis 8 Prozent der erwarteten Primärenergieemissionen für Fertigungsprozesse im Jahr 2030 durch solche Simulationen und Optimierung von physikalischen Produkten oder Prozessen vermieden werden.
Fertigung
In dieser Phase kann der IoT-Einsatz Unternehmen helfen, indem Sensoren die Produktionsanlagen überwachen, um mögliche Ausfälle frühzeitig zu melden. Das erhöht die Lebensdauer der Anlagen, reduziert den Energieverbrauch, vermeidet Anfahrten von Servicetechnikern und stellt sicher, dass keine fehlerhaften Produkte produziert werden, welche die Abfallmenge erhöhen würden. Der Bitkom schätzt, dass 5 bis 8 Prozent der Emissionen in der Fertigung durch die Reduzierung manueller Eingriffe und die Optimierung von Prozessen mittels Steuerungssystemen, IT und anderen Technologien vermieden werden können.
In der Phase der Fertigung wird auch viel Energie in Gebäuden verschwendet, wenn Räume beheizt oder beleuchtet werden, die gar nicht benutzt werden. Nach Einschätzung des Bitkom können 9 bis 12 Prozent der Emissionen, die durch kommerziell genutzte Gebäude verursacht werden, durch smarte Energiemanagement-Lösungen vermieden werden. Mehr zum Potenzial des IoT beim Facility Management erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.
Vertrieb und Auslieferung
Eine IoT-Lösung zur Routenoptimierung, die Daten aus GPS-Trackern an den Fahrzeugen auswertet, hilft dabei, Leerfahrten zu vermeiden und die kürzesten Strecken für Lieferfahrten zu finden. Mit diesen Informationen können Unternehmen den Kraftstoffverbrauch senken, um ihre Kohlenstoffemissionen zu reduzieren. Informationen zur Flottenmanagement-Lösung Drive & Track der Telekom erhalten Sie hier.
Beim Transport der Waren ist es wichtig, Beschädigungen zu vermeiden, um nicht unnötigen Abfall zu produzieren. Dies können IoT-Systeme sicherstellen, die warnen, wenn empfindliche Produkte zu stark Hitze, Kälte oder Erschütterung ausgesetzt sind. Das ist insbesondere beim Transport von Lebensmitteln entscheidend. Denn die Verschwendung von Lebensmitteln ist eine große Quelle von Treibhausgasen. Die Food and Agriculture Organization der Vereinten Nationen (FAO) schätzt, dass 14 Prozent der weltweiten Nahrungsmittel weggeschmissen werden, bevor sie zum Verkauf angeboten werden können. Die Verschwendung von Lebensmitteln zu reduzieren, ist daher auch eines der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen.
Abfallsammlung und Recycling
Auch Abfall ist eine indirekte Quelle von Treibhausgasen: Schließlich wurde Energie aufgewendet, um die Produkte zu produzieren, die letztendlich als Müll endeten. Und in der Regel wird Abfall verbrannt und setzt dabei wieder CO2 frei. IoT-Technologien zur papierlosen Verwaltung können Unternehmen dabei helfen, Papier und Plastik einzusparen. Mithilfe drahtloser Sensoren können Betreiber außerdem den Füllstand in Abfallbehältern überwachen, um den besten Entsorgungszeitpunkt zu planen. So konnten zum Beispiel die Entsorgungsspezialisten Rhenus und Remondis mit Hilfe von Füllstandsensoren der Telekom ihre Logistik optimieren.
Egal, in welcher Phase der Produktlebenszyklus Sie Ihre IoT-Lösung einsetzen – sie benötigt immer Komponenten, die optimal aufeinander abgestimmt sind, um einen geringen Energieverbrauch zu gewährleisten. Unser IoT Solution Optimizer hilft Ihnen dabei, in unserem Katalog die beste Zusammenstellung von Komponenten zu finden, Hardwarelösungen zu kombinieren, Anwendungseigenschaften einzustellen und Energiesparfunktionen zu konfigurieren – und modelliert die erwarteten Ergebnisse innerhalb von Sekunden.
Wenn Ihr Unternehmen entschlossen ist, sich zu einer Reduzierung seiner Treibhausgas-Emissionen zu verpflichten, ist die Initiative Science Based Targets (SBTi) eine Möglichkeit, um bei diesem Prozess Rat und Austausch zu erhalten.
Ein Science Based Target ist ein Klimaziel, das ein Unternehmen oder eine Kommune sich selbst setzen kann. Es wird nicht willkürlich festgelegt, sondern konzentriert sich auf die Menge an Emissionen, die reduziert werden muss, um die Ziele des Pariser Abkommens – die Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5°C – zu erreichen.
Die Initiative stellt dabei Unternehmen Best Practices bereit, die im Einklang mit dem aktuellen Stand der Wissenschaft stehen und ermöglicht eine unabhängige Bewertung und Validierung der Ziele. Außerdem bietet sie eine öffentliche Plattform sowie regelmäßige Überprüfung, Beratung und Feedback zu den gesetzten Zielen.
Mehr Informationen erhalten Sie auf der Website der Initiative.