Spoke: Weltweit sicheres Radfahren dank IoT

05.05.2023 by Ümit Günes

Mann fährt mit Fahrrad auf einer Straße, im Hintergrund eine Straßenbahn.


 

Fahrradfahren schont Umwelt, Geldbeutel und ist gut für die Fitness – kann vor allem im Straßenverkehr mit Autos und Lkw aber auch gefährlich sein. Spoke und Telekom wollen das mit IoT-Technologie ändern.

Wegen des Klimawandels. Wegen zu hoher Spritpreise. Wegen mangelnder Bewegung im Alltag. Wegen chronisch verstopfter Straßen, insbesondere in Innenstädten. Es gibt viele Gründe, das Fahrrad zum persönlichen Fortbewegungsmittel der Wahl zu machen. In Deutschland ist der Drahtesel inzwischen beliebter denn je: 2022 gab es hier laut dem Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) rund 83 Millionen Fahrräder, und damit fast so viele wie Einwohner. Auch bei E-Bikes geht die Bestandskurve steil nach oben: Von 1,6 Millionen im Jahr 2013 hat sich die Zahl hierzulande auf beinahe 10 Millionen in 2022 mehr als versechsfacht.

Allerdings ist auch die Zahl der Fahrradunfälle in der Bundesrepublik hoch. 2021 zählte das Statistische Bundesamt knapp 84.000 Fälle mit Personenschaden. Bei mehr als 70 Prozent davon waren andere Verkehrsteilnehmer bzw. Fahrzeuge am Unfall beteiligt, meistens Pkw – und in drei von vier dieser Fälle waren die Radfahrer nicht die Verursacher. Es ist also berechtigt, dass im Fahrrad-Monitor Deutschland 2021 rücksichtslose Autofahrer als einer der häufigsten Gründe genannt werden, weshalb sich Fahrradfahrer im Straßenverkehr unsicher fühlen. Das US-Unternehmen Spoke möchte die Situation mit seinen smarten Hard- und Softwarelösungen weltweit verbessern und Radfahren sicherer machen. Unterstützung erhält Spoke von der Telekom und dem Internet der Dinge (Internet of Things, IoT).


 

Zweiräder digital sichtbar machen

Als sogenannte Vulnerable Road User (VRU), also gefährdete Verkehrsteilnehmer, haben Fahrradfahrer einem Pkw oder gar Lkw bei einem Unfall wenig entgegenzusetzen. Die Ursache für viele Zusammenstöße ist dabei ebenso simpel wie folgenreich: Der eine Verkehrsteilnehmer hat den anderen schlichtweg übersehen. Von Connected Cars, die via Mobilfunk untereinander sowie mit der Verkehrsinfrastruktur vernetzt sind und zum Beispiel andere Fahrzeuge oder deren Fahrer in brenzligen Situationen warnen können, ist schon länger die Rede. C-V2X (Cellular Vehicle-to-Everything, siehe Extrakasten) ist hier eine der vielversprechendsten Technologien. Spoke überträgt das Prinzip als VRU2X nun auch auf Fahrräder sowie vergleichbare Gefährte wie Motorräder oder E-Scooter – und macht sie im digitalen Straßenverkehr genauso sichtbar wie vernetzte Kraftwagen.

Was heißt C-V2X?

C-V2X steht für Cellular Vehicle-to-Everything und meint die Kommunikation von Fahrzeugen mit ihrer Umwelt über das Mobilfunknetz (genauer 4G und 5G). Anders als zum Beispiel bei V2V (Vehicle-to-Vehicle) können Fahrzeuge bei V2X nicht nur untereinander Informationen oder Daten austauschen, sondern zum Beispiel auch mit der Infrastruktur (z. B. mit Ampelanlagen) oder mit Fußgängern (bzw. deren Smartphones). Grundsätzlich lässt sich V2X auch über WLAN realisieren, allerdings ist die Reichweite dabei begrenzt. Nur mit Mobilfunk und C-V2X lassen sich entsprechende Use Cases zuverlässig, schnell und sicher im gesamten Straßenverkehr und auf der ganzen Welt umsetzen.


 

Dazu hat Spoke ein System bestehend aus Hard- und Software entwickelt, das sowohl Lösungen für Fahrräder als auch für Autos umfasst. Ab Ende 2023 soll es in den USA, in Kanada und Europa verfügbar sein. Für Zweiräder stehen dabei drei Geräte bereit: „Spoke Connect“ ist eine Konnektivitätslösung im Hosentaschenformat, die ein Fahrrad für andere Verkehrsteilnehmer wie Connected Cars digital sichtbar macht. „Spoke Vision“, vom Design einem Smartphone ähnlich, lässt sich am Lenker befestigen und gibt dem Menschen auf dem Rad visuelle und akustische Signale zum Straßenverkehr. Und bei „Spoke C-Me“ handelt es sich um ein Rücklicht mit integrierter Kamera, die den fehlenden Rückspiegel am Drahtesel ersetzt: Nähert sich ein Fahrzeug dem Fahrrad von hinten, gibt das System ein Bild der Kamera auf dem Display am Lenker aus.

Autos lassen sich ebenfalls mit der Spoke-Lösung ausstatten. Die entsprechende Technik vorausgesetzt (vor allem Display und Funkmodul), wird der Person am Steuer frühzeitig angezeigt, wenn sich ein Fahrrad voraus auf der Strecke befindet. Das reduziert das Risiko für gefährliche Situationen aufgrund von übersehenen VRUs.

Nahezu unbegrenzte Sichtweite

Eine zentrale Grundlage für diese Funktionalität ist die richtige Konnektivität. Sie wird über das Angebot T IoT der Telekom bereitgestellt, was Spoke verschiedene Vorzüge bietet – angefangen bei der einfachen, weil international einheitlichen Tarifgestaltung. Hinzu kommen optimale Netzabdeckung und Performance dank LTE- und 5G-Unterstützung weltweit und damit auch in den Schlüsselmärkten von Spoke, den USA und Europa. Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit sind gerade im Kontext von C-V2X entscheidend. Immerhin geht es im Straßenverkehr um schnelle Reaktionszeiten beziehungsweise geringe Latenzen, um Gefahrensituationen vermeiden zu können.

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Grundsätzlich erlaubt es die Mobilfunktechnologie in diesem Anwendungsfall, die virtuelle Sichtweite des Systems nahezu unbegrenzt zu steigern. Fahrradfahrer können Kraftfahrzeuge somit bereits auf ihrem Display sehen, noch bevor sie überhaupt in Hör- oder Sichtweite sind. Wissen sie zum Beispiel, dass in Kürze ein Krankenwagen im Einsatz an ihnen vorbeifahren wird, können sie frühzeitig an die Seite fahren und die Strecke freimachen.

Auch kontextuelle Informationen zur Umgebung lassen sich über LTE oder 5G an die Spoke-Hardware ausspielen. Liegen Schulen, Kindergärten oder Baustellen entlang der Route und ist dort besondere Vorsicht geboten? Gibt es Fußgängerüberwege, die vielleicht hinter Kurven liegen und aus der Ferne schlecht einsehbar sind? Solche potenziellen Gefahrenquellen können Nutzer auf einer Karte auf dem Display von Spoke Vision sehen. Die Informationen selbst stammen aus der Cloud – separate Funkmodule an der Straße zu platzieren ist nicht erforderlich.

Vorzüge für Nutzer und Unternehmen

Die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen ist das Hauptziel von Spoke. Darüber hinaus bietet die Lösung noch mehr Möglichkeiten, sowohl für Endnutzer als auch für Unternehmen. Denn in die Software lassen sich weitere Angebote oder Services integrieren – und umgekehrt lässt sich die Software auch in bestehende Apps einbinden. Zu den weiteren Services gehört zum Beispiel Fitnesstracking, aber auch Navigationsdienste und das Bereitstellen von Verkehrsmeldungen. Indem Fahrradhersteller solche Optionen in ihr Angebot einbinden, können sie sich von Mitbewerbern abheben. Am Ende wird Fahrradfahren somit nicht nur sicherer, sondern auch praktischer und komfortabler.

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Ümit Günes
Ümit Günes

IoT Marketing Manager

Seit 2008 ist Ümit bei der Telekom tätig und verfügt über umfassendes Wissen in vielen Bereichen des Internet of Things. Sein besonderes Interesse gilt der Digitalisierung des Geschäftskunden. In diesem Blog teilt er aktuelle Entwicklungen und Trends aus der IoT-Welt, die für Kunden echten Mehrwert bieten.