Warum Global Player jetzt globale IoT-Netze brauchen

22.02.2022 by Ümit Günes

Forscher arbeiten im Labor von Biotronik


Vernetzte Implantate, die global funktionieren und Connected Cars, die weltweit Empfang haben: zwei Beispiele für die aktuellen Anforderungen an Mobilfunknetzbetreiber.

Gertrud Paschulke schob den Plan, endlich einmal ihren Enkel in Boston zu besuchen, immer wieder auf die lange Bank. Als sie dann auch noch einen Herzschrittmacher benötigte, schienen ihre Reisepläne in weite Ferne zu rücken. Doch das Implantat erwies sich keineswegs als Hindernis: Es ist vernetzt, lässt sich aus der Ferne auslesen, und dank einem gemeinsamen Angebot der Deutschen Telekom und T-Mobile US spielt es keine Rolle, ob Gertrud Paschulke gerade in Bochum oder in Boston unterwegs ist.

Vernetzte IoT-Implantate retten Leben

Paschulke trägt ein Implantat von BIOTRONIK. Das Unternehmen ist einer der weltweit führenden Hersteller für Medizintechnik mit Sitz in Berlin und entwickelt seit knapp 60 Jahren zuverlässige und innovative kardiovaskuläre Lösungen. Die Herzschrittmacher und Defibrillatoren von BIOTRONIK besitzen einen eingebauten Funkchip, der sowohl den Zustand des Patienten als auch des Implantats regelmäßig an einen CardioMessenger sendet. Diese kleine Box ist mit einem Funkmodul und einer IoT-Konnektivitätslösung mit SIM-Karte der Telekom ausgerüstet und übermittelt die Messdaten nachts via Mobilfunk an die sogenannte Home-Monitoring-Plattform von BIOTRONIK.


 

„Wichtig ist, dass die Daten sehr zuverlässig und sehr oft übertragen werden.“

– Volker Lang, Senior Vice President Research and Development, BIOTRONIK


 

Die herkömmliche Nachsorge ist kalenderbasiert: Ärzte haben zwischen den Besuchen keine Daten über den Patientenstatus. Home Monitoring dagegen bietet eine kontinuierliche Überwachung. Vorteil des Systems: Angeschlossene Ärzte und Krankenhäuser können online auf die Plattform und die relevanten Informationen zu ihren Patienten zugreifen. Registriert der CardioMessenger Unregelmäßigkeiten, etwa in den Vitaldaten des Erkrankten oder bei der Funktionsfähigkeit des Implantats, geht sofort eine Warnmeldung an den zuständigen Arzt raus. BIOTRONIK zufolge führt eine solche Früherkennung klinisch relevanter Ereignisse zu einem um 60 Prozent niedrigeren Sterberisiko bei Herzinsuffizienzpatienten.

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Ein Partner für 100 Länder

Damit ihre Implantate auch weltweit zuverlässig Daten übermitteln können, arbeitet BIOTRONIK bereits seit 20 Jahren mit der Deutschen Telekom zusammen. Aktuell sind CardioMessenger mit Telekom-SIM-Karte in mehr als 100 Ländern aktiv. Für eine reibungslose Datenübermittlung – auch länderübergreifend, etwa bei Reisen – sorgen der globale Mobilfunk-Footprint der Telekom sowie deren 600 Roaming-Partner.

Immer mehr Branchen setzen auf eine mobile Vernetzung ihrer Produkte. International operierende Unternehmen sind dabei darauf angewiesen, dass ihre Lösungen auch weltweit reibungslos funktionieren. Doch die Herausforderungen sind komplex: Wer eine globale IoT-Lösung entwickeln, vertreiben und ausrollen will, muss

  • zahlreiche Verträge mit unterschiedlichen Netzbetreibern in verschiedenen Ländern und Regionen aushandeln, mit jeweils eigenen Konditionen, Abrechnungszyklen und Service Level Agreements (SLA),
  • Geräte und Dienste über eine Vielzahl von Plattformen und Portalen anzeigen und verwalten, die alle von den Anbietern proprietär betrieben werden
  • und schließlich für jedes auftretende Problem mit verschiedenen Kundenbetreuungs- und Supportteams kommunizieren.

T IoT: Weltweite IoT-Vernetzung aus einer Hand

Um diese Hürden für Unternehmen zu beseitigen, hat die Telekom weltweit gemeinsame Angebote abgeschlossen – wie zuletzt mit T-Mobile US. Dies heißt T IoT und bietet für Kunden alles aus einer Hand:


  • weltweite sichere, zuverlässige und leistungsstarke Netzkonnektivität, die die gesamte Bandbreite an Netztechnologien von NarrowBand IoT bis 5G umfasst
  • ein einziger Zugang zur einfachen Verwaltung globaler IoT-Verbindungen   vereinfachter Beschaffungsprozess mit voroptimierten Verträgen und Abrechnungen
  • einheitliche globale SLAs
  • einheitlicher Ansprechpartner im Kundensupport


Vom weltweiten Mobilfunknetz der Telekom profitieren auch die Kunden aus der Automobilbranche. Als Global Player benötigen OEMs globale Konnektivität – für Lösungen wie Entertainment im Connected Car oder automatisiertes und zukünftig autonomes Fahren. Die Car2Car- und Car2Infrastructure-Kommunikation erfordert extrem schnelle Reaktionszeiten und einen hohen Datendurchsatz. Für global vernetzte Fahrzeuge braucht es also weltweit zuverlässige Netze. Das globale Netzwerk der Telekom aus Rechenzentren und mobiler Edge-Computing-Infrastruktur verarbeitet dabei die Daten aus den Fahrzeugen mit höchster Ausfallsicherheit und geringstmöglicher Latenz.

Alle länderspezifischen Anforderungen im Griff

Doch wenn Fahrzeuge Ländergrenzen überfahren, sind Hersteller zusätzlich auf Roaming angewiesen – und häufig kommt es zu Verzögerungen, wenn Daten über das Internet zurück in das Heimatland geroutet werden müssen. Das globale Netzwerk von Regional Packet Gateways der Telekom löst dieses Problem: Es sorgt für extrem niedrige Latenzzeiten, weil es Daten an das nächstgelegene Gateway weiterleitet und nicht zurück ans andere Ende der Welt. Dienstgüteklassen sorgen für eine weitere Priorisierung des kritischen Datenverkehrs. So haben zum Beispiel Daten aus einer Warnmeldung Vorrang vor einem Netflix-Film.


 

„Viele Branchen wie zum Beispiel das Gesundheitswesen oder die Automobilindustrie sind von internationalen Lieferketten abhängig. Und ihre Kunden verlassen sich heutzutage darauf, dass sie überall auf der Welt Service und Hilfe erhalten.“

– Hagen Rickmann, Geschäftsführer Geschäftskunden Telekom Deutschland


 

Global agierende Unternehmen müssen zudem die Märkte in zahlreichen Ländern und deren lokale Vorschriften kennen – das gilt auch für das Thema Daten. Eine wachsende Zahl von Staaten verbietet zum Beispiel permanentes Roaming. Andere untersagen, dass Ortungsdaten das Land verlassen. Diesen globalen Herausforderungen in puncto Konnektivität begegnet die Telekom mit lokal angepassten Lösungen, etwa mit lokalen Breakout-Lösungen und eSIMs, die automatisch an die lokalen Vorschriften angepasste Profile laden.

MobilityConnect: Nahtlose Konnektivität im BMW iX und i4

Von diesem Komplettangebot profitiert auch Autobauer BMW: Die neuen Elektromodelle iX und i4 haben den Telekom-Service MobilityConnect an Bord. Für den Fahrer bedeutet das nahtlose Konnektivität. Er nimmt seinen Mobilfunkvertrag mit auf die Reise; sein Auto kann er wie ein weiteres Mobilgerät nutzen. Nutzer buchen in ihrer BMW-App die MobilityConnect-Option und ihr Profil wird automatisch auf die eSIM im Fahrzeug geladen. Ab jetzt wird der Fahrer von jedem mit eSIM ausgestatteten iX und i4 über seine BMW-ID erkannt – beispielsweise auch von Mietwagen – und kann im Auto die Vorzüge seines Mobilfunkvertrags voll nutzen: qualitativ hochwertige Telefonie über die Autoantenne, 5G-WLAN-Hotspot für alle Insassen und weltweites Roaming.


 

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Ümit Günes
Ümit Günes

IoT Marketing Manager

Seit 2008 ist Ümit bei der Telekom tätig und verfügt über umfassendes Wissen in vielen Bereichen des Internet of Things. Sein besonderes Interesse gilt der Digitalisierung des Geschäftskunden. In diesem Blog teilt er aktuelle Entwicklungen und Trends aus der IoT-Welt, die für Kunden echten Mehrwert bieten.