Was ist das Internet of Things?
13.02.2023 by Dennis Nikles
Gewusst, wo: IoT in Transport und Logistik
Wetterbedingungen verzögern die Luftfracht? Fahrzeug oder Fahrer sind nun doch nicht verfügbar? Die genaue Position von Wechselbrücken oder Containern ist nicht bekannt? Mit IoT-Sensordaten können Logistiker ihre Warenströme verfolgen und herausfinden, wie verlässlich ihre Supply Chain wirklich ist. Und dann auch flexibel reagieren. Waren behalten sie dank vernetzter Sensorik aus der Ferne im Blick, etwa zur Ortung und Temperaturüberwachung. Letztere ist insbesondere für Transporte von Lebensmitteln, Pharmazeutika oder anderen temperaturempfindlichen Produkten ein Gewinn. Die Sensoren können zum Beispiel nicht nur Alarm schlagen, wenn die Kühlkette unterbrochen wurde und so etwa Obst und Gemüse zu verderben drohen. Die IoT-Technologie kann die Temperaturen auch direkt regulieren. Das sorgt so für weniger Einbußen und mehr Nachhaltigkeit in der Supply Chain. Auch Konzepte wie Just-in-Time-Lieferungen lassen sich dank des Internet of Things und der erfassten Daten besser umsetzen.
Verbindungen am laufenden Band: IoT in der Fertigung
Keine Frage, der Begriff „Industrie 4.0“ ist mittlerweile überstrapaziert. Die Idee dahinter ist aber nach wie vor hochaktuell – und ihre Ausprägungen spannender denn je. Was sich dahinter verbirgt? Ganz allgemein die Digitalisierung der Industrie. Das umfasst neue Prozesse und Kommunikationswege, aber vor allem neue Technologien in der Fertigung – und damit auch IoT. Damit überwachen sich Anlagen in Produktionsbetrieben etwa selbst und leiten auch direkt die Wartung ein, bevor es zu Ausfällen kommt. Schon kleinste Abweichungen in der Leistung spüren die Sensoren. So teilen die smarten IoT-Geräte Parameter wie Überdruck, Spannungsspitzen oder Temperaturschwankungen über Machine-to-Machine-Kommunikation (M2M) auch mit anderen Systemen in der Kette. Wird ein Fehler entdeckt, können Hersteller die entsprechenden Maschinen sofort aus der Produktionslinie entfernen und warten. Geringere Betriebskosten, längere Betriebszeiten und eine bessere Auslastung der Kapazitäten sind die Folge. Industrie 4.0, das ist digital nachgerüstete Nachhaltigkeit für einen ganzen Sektor. Der Begriff wird uns also noch eine Weile erhalten bleiben.
Intelligent versorgt: IoT in der Energiebranche
Auch die stark servicebezogenen Prozesse der Energiewirtschaft profitieren von vernetzten Geräten und den gesammelten Daten. Für Smart Grids nutzen staatliche Versorger IoT-Anwendungen, um Versorgungsausfälle frühzeitig zu erkennen. Oder um auf Veränderungen zu reagieren, die der neue Energiemix aus immer mehr Wind, Sonne und Privateinspeisung mit sich bringt. Mit den Verbrauchs- und Erzeugungsdaten können die Versorger Leistungsanforderungen noch genauer beurteilen und Ausfälle besser kalkulieren. Und mit intelligenten Stromzählern entfällt das Ablesen bei den Verbrauchern vor Ort. Solche Smart Meter machen es darüber hinaus einfacher, Strom zu sparen – weil sie den Verbrauch jederzeit transparent machen. Das entlastet den Geldbeutel und hilft der Umwelt. So kann das IoT ebenso helfen, aus gewöhnlichen Gebäuden Smart Buildings zu machen.
Vernetzt Kasse machen: IoT im Einzelhandel
Der Einzelhandel profitiert durch IoT von vielen Vorteilen, die auch der Logistik zugutekommen. Gewichtssensoren und RFID-bestückte Ware machen auf leere Regale aufmerksam und geben so automatisch Überblick über den Warenbestand. Liefer- und Kühlketten werden durch smarte Klimaregulierung stabiler und autonomer. Darf’s noch etwas mehr sein? IoT-Geräte wie Beacons machen auf individualisierte Angebote aufmerksam und helfen, die Laufrouten der Kunden im Laden zu analysieren und zu verbessern. Internet of Things und seine Anwendung bedeutet auch im Einzelhandel: mehr Überblick, mehr Nachhaltigkeit und mehr Kundenzufriedenheit.
Healthy and smart: IoT im Gesundheitswesen
Ob Rollstühle, Rollatoren oder Beatmungsgeräte: Medizinische Geräte und Hilfsmittel für die Pflege sind oft teuer. Ausgestattet mit IoT-Sensoren helfen sie Ärzten und Pflegepersonal, den Überblick über den Bestand zu behalten und bei Bedarf verfügbare Geräte schneller zu finden. Das Asset Management wird für Krankenhäuser so deutlich leichter. Den größten Einfluss des Internet of Healthcare Things (IoHT) sehe ich allerdings außerhalb von Krankenhäusern, beim Remote Health Monitoring. Dahinter steckt Betreuung im eigenen Zuhause – aus der Ferne. Damit kann die Technologie Patienten bei der Genesung in gewohnter Umgebung unterstützen, und so auch die Bettenverwaltung für Krankenhäuser und den Pflegebetrieb entlasten. IoT-Geräte wie Wearables (also tragbare Pulsmesser) oder smarte Trinkbecher, die regelmäßig an die Flüssigkeitsaufnahme erinnern, geben Sicherheit. Zudem ermöglichen sie der Versicherungsbranche und Patienten, individuellere Tarife zu vereinbaren. Und zurück im Krankenhaus trifft – noch weiter gedacht – bei der Telemedizin das IoHT auf die Robotik.