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RUD Ketten vernetzt Förderanlagen in der IoT-Cloud

Ohne die Förderketten von RUD geht in vielen Kraftwerken, Industrieanlagen und Bergwerken nichts. Um Ausfälle zu vermeiden, lassen sich die Ketten jetzt über die IoT-Cloud der Telekom überwachen. Spätestens im Jahr 2038 soll das letzte Kohlekraftwerk in Deutschland stillgelegt werden; die aktuelle Bundesregierung hat im Koalitionsvertrag sogar vorgesehen, den Kohleausstieg idealerweise bis 2030 vorzuziehen. 2023 sind allerdings noch etwa 130 Kohlekraftwerke hierzulande in Betrieb, auch um den steigenden Strombedarf der Industrie sicherzustellen. Deshalb investiert die Branche weiterhin in innovative Lösungen wie das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT).

 Frau in einem digitalisierten Kraftwerk

In Kürze

  • RUD vernetzt seine Förderketten über die IoT-Cloud der Telekom, um Anlagenstatus und Verschleißdaten aus der Ferne in Echtzeit zu überwachen.
  • Betreiber erhalten automatisierte Alarme bei kritischen Werten und können dank Predictive Maintenance Ausfälle verhindern und Wartungen effizienter planen.
  • Die skalierbare Lösung steigert Anlagensicherheit, senkt Kosten und eröffnet RUD neue Geschäftsmodelle als digitaler Serviceanbieter.

Extreme Belastungen für das Material

So wie RUD, Marktführer für Hochleistungsketten und industrielle Fördertechnik aus dem baden-württembergischen Aalen. Die Spezialprodukte des Hidden Champions sind außergewöhnlichen Belastungen ausgesetzt, zum Beispiel in Kohlekraftwerken – denn es sind gewaltige Kräfte am Werk, wenn aus Kohle Energie entsteht. Tonnen von Sedimentgestein fließen über Förderbänder von Lagerhalden in Kohlespeicher und verbrennen bei Temperaturen um 1.300 Grad, nachdem schwere Maschinen sie vorher zu Staub zermahlen haben. Wasserdampf ensteht und treibt Turbinen und Generatoren an. Während der erzeugte Strom ins Netz eingespeist wird, erfolgt die Entsorgung der heißen Kohleasche unterhalb der Kessel.

Der Non-Stop-Betrieb in diesen unwirtlichen Umgebungen belastet das Material stark. Sind die Förderbänder defekt und transportieren den Verbrennungsmüll nicht mehr ab, steht im schlimmsten Fall das gesamte Kraftwerk still. Funktionstüchtige Fördersysteme sind daher für einen reibungslosen Materialfluss vor allem bei der Entaschung essenziell.

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Aufwendige Materialprüfung vor Ort

Die 1875 gegründete RUD Ketten Rieger & Dietz GmbH & Co. KG hat sich auf solche industriellen Förderanlagen spezialisiert und stellt robuste Systemkomponenten wie Hochleistungsketten, Rollen oder Räder her. Da diese meist unter extremen Bedingungen zum Einsatz kommen, sind regelmäßige Statuskontrollen und Wartungen unabdingbar.

Bisher fand dies über Sensoren und ein Ampelsystem direkt an der Produktionsanlage statt. Die Kunden von RUD konnten etwa die Ketten der Förderanlagen nur dann überprüfen, wenn sie für turnusmäßige Kontrollen vor Ort waren. Eine Fernwartung oder ständige Statusanalyse der Ketten waren nicht möglich.

Potenzielle Ausfallgründe der Anlagen:

  • Unzulässige Hitze
  • Überfüllte Abwurf-Trichter
  • Ungewöhnliche Geschwindigkeiten
  • Festsitzende Rollen
  • Aufgebrauchte Spannwege

Wie hilft die Cloud bei der Fernanalyse?

Deswegen hat der Mittelständler nach einer digitalen Lösung gesucht, um die Förderketten seiner Kunden auch aus der Ferne untersuchen und ständig auf aktuelle Daten zugreifen zu können. RUD entschied sich für eine Industrial-Internet-of-Things-Lösung (IIoT) auf Basis der IoT-Cloud Telekom. Innerhalb von drei Monaten hat die Telekom die bereits an den Anlagen verbauten Sensoren mit der Cloud verknüpft – Industrie 4.0 im Schnellverfahren.

Mittlerweile sind Dutzende Anlagen von RUD im IoT vernetzt. Die Sensoren senden Daten zu Gesamtbetriebszeit, durchschnittliche und aktuelle Belastung sowie den Verschleiß der Ketten, aber auch Hitzeentwicklung oder blockierte Rollen über eine Smart Box mit widerstandsfähiger Industry-SIM-Karte per 2G-Mobilfunk verschlüsselt in die Telekom-Cloud. Auf der Plattform erfolgt die Auswertung und Visualisierung der Daten. Den Kunden von RUD stehen die Informationen dank der Technologie dann aufbereitet über ein abgesichertes Online-Cockpit zur Verfügung. Ohne vor Ort sein zu müssen, können Unternehmen und Betreiber dank der digitalen Anlagendaten aktuelle Statusberichte einsehen oder Belastung und Verschleiß der Ketten über das Cloud-basierte System live mitverfolgen.

„Mit der IoT-Lösung der Telekom positionieren wir uns als Innovator und schaffen einen spürbaren Mehrwert für unsere Kunden.“

Klaus Pfaffeneder, Leitung Geschäftsbereich Fördern und Antreiben bei RUD Ketten

Wartungen besser planen mit dem Internet of Things

Eine weitere Funktion: Auf Basis individueller Alarmeinstellungen erhalten Kunden sofort per SMS oder E-Mail Bescheid, wenn ein Wert nicht mehr der Norm entspricht. Damit können Kraftwerksbetreiber sich rechtzeitig auf einen Kettenaustausch vorbereiten und Ausfallzeiten im Kraftwerk verhindern – mögliche Ausfälle lassen sich durch die IIoT-Anwendung bereits im Vorhinein erkennen. Zudem können RUD und die Kunden durch die vorausschauende Wartung Einsätze an den Anlagen inklusive Wartungspersonal und Ersatzmaterial besser planen. Routinemäßige Wartungen, die noch nicht nötig gewesen wären, entfallen. RUD kann seinen Kunden mit der vorausschauenden Wartung einen neuen Service anbieten und sein Geschäftsmodell erweitern.

Die IoT-Cloud der Telekom lässt sich zudem flexibel skalieren, sodass Nutzer schnell in der Lage sind, neue Anlagen hinzuzufügen und zu verbinden. So konnte RUD bereits mehrere Anlagen in Europa und Übersee anbinden. Weitere Förderbänder in anderen Ländern sind derzeit in Planung.

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Annalena Rauen

Marketing Managerin IoT

2016 hat Anna erstmalig IoT-Themen bei der Deutschen Telekom begleitet. Seitdem betreut sie Kunden Use Cases unterschiedlichster Branchen – immer fokussiert auf den Nutzen, den das Internet of Things generieren kann. Im IoT-Blog beschreibt sie echte Anwendungsfälle und welchen Mehrwert diese Innovationen für die Marktakteure, deren Geschäftsmodelle oder gar ganze Branchen bieten.

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