Neue Geschäftsmodelle mit IoT: 10 Beispiele aus der Praxis

13.04.2023 by Ümit Günes

Industrieventilator auf Hausdach (IoT)


 

Wie binde ich Kunden stärker an mein Unternehmen? Wie entwickle ich ein neues Geschäftsmodell? Mit dem Internet of Things! Wir beleuchten zehn Use Cases aus verschiedenen Branchen.

Neue Features für Produkte entwerfen. Sich vom Gerätehersteller zum Serviceanbieter weiterentwickeln. Mit datenbasierten Dienstleistungen ein neues Geschäftsmodell aufbauen. Oder den Kundenservice erweitern: Mit dem Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) lassen sich in allen Branchen zukunftsfähige Optionen für das eigene Geschäft finden. Die Unternehmensberatung Ernst & Young hat für ihre „EY Reimagining Industry Futures Study 2023“ (PDF) weltweit 1.325 Unternehmen zu ihren IoT-Plänen befragt. 37 Prozent nannten die Verbesserung der Kundenerfahrung als eine wichtige Triebfeder für ihre IoT-Ausgaben; ein Drittel will neue Anwendungen, Produkte und Services entwickeln. 30 Prozent überarbeiten mit IoT-Hilfe bestehende Geschäftsmodelle, 28 Prozent erschließen neue Märkte. Alles Maßnahmen, die ein Unternehmen zugleich flexibler und widerstandsfähiger machen und mit denen sich das eigene Geschäft zukunftssicher aufstellen lässt. Teil 2 unserer kleinen Artikelserie zum Thema Future-proof Businesses durch IoT mit zehn Beispielen aus der Praxis.

1. Smarte vernetzte Produkte

Wer seine Produkte via IoT vernetzt – sei es bereits im Fertigungsprozess (embedded) oder nachträglich (retrofit)   –, macht sie schlau: Die per Sensorik gesammelten und über ein Mobilfunkmodul in die Cloud gesendeten Daten lassen sich analysieren, um Funktionen der Produkte zu optimieren, Software-Updates bereitzustellen oder den Kundenservice zu verbessern. Die Deutsche Bahn etwa hat ihre Leihfahrräder per Mobilfunk vernetzt. Kunden des Angebots DB Call a Bike profitieren jetzt von einem schnelleren und einfacheren Ausleihvorgang – ein Plus für das Nutzererlebnis. Und der Hersteller Kässbohrer kann den Käufern seiner Pistenraupen dank Mobilfunkvernetzung neue Services wie Flottenmanagement, Remote Monitoring oder Fernwartung sowie nationales und internationales Roaming anbieten.

2. Vorausschauende Wartung

IoT-Sensoren überwachen den Zustand von Anlagen, um Ausfälle zu vermeiden und Wartungsarbeiten effizienter zu planen. Indem sie Abläufe optimieren und Ausfallzeiten verringern, können Betriebe nicht nur ihre Effizienz steigern und Kosten reduzieren, sondern auch neue Geschäftsmodelle wie Predictive Maintenance entwickeln. So wie Ziehl-Abegg: Der Familienbetrieb aus Baden-Württemberg hat seine industriellen Luft- und Klimaanlagen mit Sensoren ausgestattet, die alle Betriebsdaten der Geräte überwachen. Die Kunden von Ziehl-Abegg profitieren von einer bedarfsgerechteren Wartung der Ventilatoren und werden bei Störungen automatisch rechtzeitig benachrichtigt. Auch der Druckluft-Dienstleister Petko konnte seinen Kunden einen effizienteren Wartungsservice anbieten, nachdem er seine Kompressoren mit der IoT-Cloud der Telekom verbunden hatte.

3. Personalisiertes Kundenerlebnis

Analysieren Unternehmen das Kaufverhalten ihrer Kunden, können sie passgenaue Empfehlungen für Produkte geben. Das kann zugleich Kundenzufriedenheit und -bindung erhöhen. Im Einzelhandel ermöglicht die Integration von IoT-Lösungen eine verbesserte Kundenerfahrung durch personalisierte Angebote, automatisierte Kassen und intelligente Regale. Elektronische Preisschilder zum Beispiel sind direkt mit dem Warenwirtschaftssystem verbunden, sodass sich Preisänderungen zentral steuern und ausspielen lassen. Kunden könnten die Schilder im Laden zum Beispiel mit ihrem Smartphone scannen und Artikel direkt bezahlen oder in einer anderen Größe bestellen. Zudem können sowohl Kunden als auch Angestellte die Ware per App im Laden genau lokalisieren und schneller finden.

Volle Freiheit, Ihr Business neu zu denken


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Um ihr Business resilienter zu gestalten und wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen ihre Produkte überdenken, noch größere Benutzerfreundlichkeit sowie digitale Services und damit ein höheres Maß an Zufriedenheit bieten.

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4. Energiemanagement

Sensorik und intelligente Steuerungssysteme helfen dabei, den Energieverbrauch in Gebäuden und Produktionsanlagen zu reduzieren, was nicht nur zu Kosteneinsparungen führt. Neue Geschäftsmodelle wie Energieberatung und -optimierung, Energieaudits oder personalisierte Empfehlungen zur Energieeinsparung entstehen. IoT-Sensoren in Stromnetzen liefern Echtzeit-Daten zur Stromproduktion und -verteilung. Dadurch optimieren Stromversorgungsunternehmen ihre Kapazität, prognostizieren den Bedarf genauer und vermeiden Engpässe. Gleichzeitig können sie den Kunden mehr Kontrolle über ihren Stromverbrauch geben: indem sie ihnen ermöglichen, ihren Stromverbrauch in Echtzeit zu überwachen und zu optimieren.

5. Automatisierte Logistik

GPS-Tracker und Sensoren überwachen Standort und Zustand von Waren in Echtzeit und können Abläufe automatisieren und die Lieferkette optimieren. Ankunftszeiten lassen sich präzise vorhersagen, Störungen beim Transport werden frühzeitig entdeckt. Zwei Unternehmen aus der Abfallwirtschaft machen sich inzwischen Sensorik und Mobilfunk zunutze und konnten so ihren Abholservice verbessern: Rhenus und REMONDIS haben ihre Datentonnen und Glascontainer mit Füllstandsmessern ausgestattet, die sich melden, sobald ein Behälter voll ist. So lassen sich Abholrouten optimieren, Leerfahrten vermeiden und die Kundenzufriedenheit steigern.

6. Intelligente Landwirtschaft

Auf IoT-Technologien wie Precise Positioning basierende, präzisere landwirtschaftliche Methoden reduzieren den Verbrauch von Ressourcen wie Düngemittel, Wasser, Saatgut oder Pestiziden und können zu höheren Erträgen führen. IoT-Systeme unterstützen Landwirte bei der Überwachung von Bodenqualität, Wetterbedingungen und Pflanzenwachstum. Neue Geschäftsmodelle wie Precision Farming entstehen, die wiederum Herstellern von Landmaschinen den Zugang zu neuen Kunden eröffnen.

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7. Smarte Städte

Smart-City-Lösungen verbessern die Verkehrssituation, die Sicherheit und die Umweltqualität in Städten, was auch neue Geschäftsmöglichkeiten in der öffentlichen Infrastruktur und im Dienstleistungssektor schafft. Unternehmen können neue IoT-basierte Lösungen für Verkehrsmanagement und Parkplatzsuche anbieten, die Städte entlasten und die Lebensqualität für Anwohner verbessern. Dadurch erschließen sich neue Marktchancen: Städte und Gemeinden werden zu Kunden.

8. Telemedizin

Wearables und vernetzte medizinische Geräte können Gesundheitsdienstleistern helfen, die Qualität der Patientenversorgung zu verbessern und neue Geschäftsmodelle im Bereich der digitalen Gesundheit zu entwickeln. Dies schafft neue Marktchancen, etwa durch die Entwicklung von Telemedizin-Angeboten und vernetzten Medizinprodukten. Ein Beispiel hierfür ist die Vernetzung der Herzschrittmacher von BIOTRONIK mit dem globalen Mobilfunknetz der Telekom. Dies ermöglicht die automatische tägliche Übertragung und Analyse von Gesundheitsdaten an den behandelnden Arzt, selbst wenn der Patient sich in einem anderen Land befindet. Durch die kontinuierliche Überwachung des Herzschlags mittels Home-Monitoring-Technologie konnte eine Reduktion der Sterberate um 60 % bei den betreffenden Patienten erreicht werden.

9. Gebäudemanagement

IoT-Lösungen, die Energieeffizienz, Sicherheit und Komfort steigern, verbessern das Gebäudemanagement. Neue Geschäftsmodelle wie smarte Gebäudetechnik-Dienstleistungen oder datenbasierte Optimierung der Raumauslastung können entstehen. ISS, ein international führender Anbieter von Facility Services, hat sein Gebäudemanagement mit Sensorik und IoT digitalisiert. Seinen Kunden kann ISS nun zum Beispiel Daten zu Zustand und Auslastung von Räumen liefern – ein zusätzlicher Service, der die Kundenbindung erhöht.

10. Smartes Lagermanagement

Mit IoT-Sensorik lässt sich der Lagerbestand in Echtzeit überwachen und verwalten. Dies führt zu einer effizienteren Lagerhaltung, schnelleren Lieferzeiten und einer verbesserten Kundenerfahrung. Gleichzeitig lassen sich neue Services wie automatisierte Nachbestellungen entwickeln, um Kundenbindung und Umsätze zu steigern. Die bayerischen Bauspezialisten von PERI haben ihre Schalungselemente über den Low Cost Tracker der Telekom vernetzt. Damit lassen sich die Elemente auf der Baustelle deutlich schneller finden. Jetzt kann der Hersteller seinen Kunden zusätzlich einen Lokalisierungsservice anbieten.

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Ümit Günes
Ümit Günes

IoT Marketing Manager

Seit 2008 ist Ümit bei der Telekom tätig und verfügt über umfassendes Wissen in vielen Bereichen des Internet of Things. Sein besonderes Interesse gilt der Digitalisierung des Geschäftskunden. In diesem Blog teilt er aktuelle Entwicklungen und Trends aus der IoT-Welt, die für Kunden echten Mehrwert bieten.