In 10 Schritten zum erfolgreichen IoT-Projekt
IoT Blog
IoT-Projekt: In 10 Schritten zum Erfolg
09.06.2023by
Ümit Günes
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Kosten senken, Umsätze steigern, Produktivität erhöhen: Mit einem gut durchdachten IoT-Projekt lassen sich solche Ziele erreichen. Mit diesen zehn Schritten gelingt der Start ins Internet of Things.
Ob im produzierenden Gewerbe, im Handel oder auch in der Logistik: Das Internet of Things (IoT) bietet Unternehmen branchenübergreifend großes Potenzial. Doch bei der Umsetzung hapert es häufig noch. So gab in einer Studie von secunet und techconsult nur rund jedes zehnte Unternehmen an, IoT-Projekte schon umfassend realisiert zu haben. Der Untersuchung zufolge sind es vor allem Unsicherheiten bei Datenschutz und IT-Sicherheit, fehlendes Know-how sowie die erforderliche Integration in bereits bestehende IT-Umgebungen, die entsprechende Pläne behindern.
Tatsächlich sind IoT-Projekte oft komplex; nicht zuletzt, weil sie stets individuell auf die jeweiligen IoT Geschäftsmodelle und -abläufe abgestimmt sein sollten. Dennoch müssen und sollten Unternehmen nicht vor der Herausforderung kapitulieren. Dieser Beitrag zeigt anhand des IoT Connectivity Guides auf, wie sie ihre IoT-Projekte erfolgreich umsetzen können – Schritt für Schritt.
1. Herausforderung definieren
Die Gründe, um mit einem IoT-Projekt zu starten, sind vielfältig: Die Transparenz von Prozessen steigern oder neue Servicemodelle anbieten zu wollen, sind nur zwei Beispiele. Allerdings sollten Betriebe nicht versuchen, alle Herausforderungen auf einmal zu lösen. Gerade Unternehmen, die noch keine Erfahrungen mit dem Internet of Things haben, fällt es häufig schwer, sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren. Stattdessen gilt es, gezielt vorzugehen, die zentrale Problematik zu definieren und darauf basierend einen Plan zu erarbeiten. Immerhin gelingt die digitale Transformation am besten, wenn ihr auch eine fundierte Digitalisierungsstrategie zugrunde liegt. Hier ist es sinnvoll, bereits in der frühen Entwicklung mit einem zuverlässigen Partner zusammenzuarbeiten. Dieser sollte vor allem praktische Erfahrung im IoT-Bereich mitbringen. Denn nur, wer einen Überblick über verschiedene Szenarien hat und weiß, welche Herausforderungen sich mit welchen Produkten lösen lassen, kann Unternehmen individuell unterstützen.
Das IoT als Lösung für (fast) alle Fälle
Dass ihnen das Internet of Things zahlreiche Vorteile bieten kann, wissen viele Betriebe bereits. Doch welche Herausforderungen können sie mithilfe der Technologie konkret angehen? Nachfolgend eine kleine Auswahl an Bereichen und Use Cases, bei denen sich IoT-Lösungen anbieten – branchenübergreifend:
Effizienz- und Produktivitätssteigerung
Ressourcenmanagement
Automatisierung und Prozessoptimierung
Kostenersparnis
Echtzeitüberwachung
Prozessoptimierung
Lieferkettenoptimierung
Wettbewerbsvorteile
2. Anwendungsszenario für das IoT-Projekt bestimmen
Sobald ein Betrieb eine Herausforderung identifiziert und definiert hat – etwa der fehlende Überblick über die Lieferkette –, sollte er im Anschluss das passende Anwendungsszenario genau beschreiben. Szenarien, um Maschinen und Dinge zu vernetzen, finden sich entlang der gesamten Wertschöpfungskette des Unternehmens – von der Logistik über die Produktion bis hin zu Marketing und Kundenservice. Firmen sollten sich auf einen Use Case fokussieren und ein klares Ziel definieren. Denn IoT-Lösungen sind vielschichtig und müssen in die Gesamtstrategie eines Unternehmens integriert werden. Das beginnt schon beim richtigen IoT-Tarif: Soll die Lösung einen geringen Daten- und Energieverbrauch aufweisen? Dann sind LPWA-Tarife mit NarrowBand IoT (NB-IoT) oder LTE-M eine Option. Sollen größere Daten übertragen werden? In diesem Fall sind M2M-Tarife (Machine-to-Machine) mit hohem Datenvolumen besser geeignet. Bei der Auswahl ebenfalls zu beachten sind sogenannte Service Level Agreements (SLA), die etwa die Zuverlässigkeit des Netzes festlegen. Um Entscheidungen wie zum Tarif zukunftsgerichtet treffen zu können, ist ein früh festgelegtes Anwendungsszenario ein entscheidender Schritt. Wichtig: Bei diesem Prozess dürfen Unternehmen ihre eigenen und deren Kunden nicht vergessen.
3. Mitarbeitende auf den Weg der Digitalisierung mitnehmen
Wenn neue Technologien eingeführt werden, ist es wichtig, auch die Mitarbeitenden aktiv in diesen Prozess einzubeziehen. Erst wenn sie verstehen, warum diese Technologie notwendig für den Erfolg des Unternehmens ist und dass sie sie nicht zuletzt auch bei ihrer Arbeit unterstützen wird, kann die digitale Transformation gelingen. Die Lösung nahtlos in den Arbeitsalltag zu integrieren, ist das Ziel. Damit alles reibungslos abläuft, sollte am besten geschultes Führungspersonal die Mitarbeitenden an das neue Projekt samt der unbekannten Technologie heranführen.
4. Dediziertes Projektteam aufstellen
Nur jedes vierte befragte Unternehmen ist laut secunet und techconsult der Ansicht, IoT-Projekte allein aus eigener Kraft heraus realisieren zu können. Auch deshalb ist es wichtig, die eigene Belegschaft frühzeitig und intensiv einzubeziehen. So lassen sich vorhandenes Wissen bündeln und neue Kenntnisse besser etablieren. Ein eigenes Team aufzustellen, das ausschließlich an dem Projekt arbeitet, ist daher eine sinnvolle Maßnahme. Bestenfalls verfügen die Mitglieder bereits über Vorkenntnisse im Bereich IoT beziehungsweise Vernetzung. Andernfalls lohnt es sich, Schulungen zum Thema anzubieten. Dieser erste große Aufwand wird sich langfristig lohnen, wenn es darum geht, das Projekt zu skalieren und weitere IoT-Lösungen einzuführen.
5. Langfristige Integration der IoT-Lösung ins Ökosystem des Unternehmens planen
Idealerweise lohnt sich schon das erste IoT-Projekt mitsamt dem damit verbundenen Arbeitsaufwand nachhaltig. Daher sollten Unternehmen bereits zu Beginn überlegen, welche Use Cases und Anforderungen sich in Zukunft ergeben können. Indem sie etwa darauf achten, dass sich IoT-Geräte und Softwareauch bei Folgeprojekten nutzen lassen. Das beginnt schon bei der Auswahl der IoT-SIM-Karte: Ist es zum Beispiel denkbar, dass die Hardware in Zukunft auch unter erschwerten Umgebungsbedingungen funktionieren muss, sollte von Anfang an die passende SIM-Karte integriert sein. Eine Embedded SIM (eSIM), die als winziger Chip direkt auf der Platine der Kommunikationseinheit verlötet ist, oder eine Industrie-SIM wären hier eine Option: Diese Modelle sind besonders robust und temperaturbeständig.
6. Die richtige Plattform für das IoT-Projekt wählen und Tests durchführen
Die Wahl der passenden Plattform ist – gerade im Hinblick auf zukünftige IoT-Pläne eines Unternehmens – sehr wichtig. Um später Probleme oder ungeplanten Mehraufwand zu vermeiden, sollte sie sich auch für andere IoT-Projekte in der Zukunft eignen. Cloud-basierte IoT-Plattformen wie die Cloud of Things der Deutschen Telekom, die von den Anbietern immer weiterentwickelt und auf dem neuesten Stand gehalten werden, sind hier eine gute Wahl. Die Plattform der Telekom ist in drei verschiedenen Varianten verfügbar und lässt sich so an individuelle Anforderungen anpassen. Ob die jeweilige Plattform zu einem Unternehmen und dem jeweiligen IoT-Umfeld passt, lässt sich in anfänglichen Tests herausfinden. Gleichzeitig können sich so die Mitarbeitenden mit der neuen Plattform vertraut machen und wissen, wie sie später weitere Projekte in der IoT-Umgebung implementieren können.
7. Zu analysierende Daten entlang der Wertschöpfungskette bestimmen
Um über die IoT-Plattform eindeutige Aussagen und Erkenntnisse zu generieren, sind die passenden Daten erforderlich. Besteht etwa eine Herausforderung darin, die Kosten entlang der Supply Chain zu verringern, gilt es zu definieren, wo das genau passieren soll – beispielsweise auf dem Transportweg oder im Lager. Daten, die vernetzte Geräte wie der Low Cost Tracker sammeln, können hier unter anderem digital aufzeigen, ob die Routen von Lieferfahrzeugen effizient genug sind. Zudem können Lageristen mit ihrer Hilfe Waren schneller lokalisieren. Ein erfahrener IoT-Partner kann diesbezüglich Tipps geben, wie Unternehmen mit welcher Technologie am effektivsten Kosten sparen können.
8. Die passende Datenübertragung finden
Optimale Konnektivität ist die Grundlage für ein erfolgreiches IoT-Projekt, denn im Internet der Dinge ist alles miteinander vernetzt. Doch nicht jede Technologie ist für jeden Anwendungsfall geeignet. Unternehmen sollten möglichst früh bestimmen, welchen Übertragungsstandard sie für ihre IoT-Geräte benötigen. Das hängt insbesondere davon ab, wie viele Daten wie häufig und von wo nach wo über das Netzwerk übertragen werden sollen – befindet sich das Gerät zum Beispiel in einem Keller, ist eine gute Gebäudedurchdringung wichtig. Geht es generell um wenige Daten im Netzwerk, eine geringe Übertragungsfrequenz und soll die Hardware möglichst wartungsfrei sein, bietet sich NarrowBand IoT (NB-IoT) an. Dieser Mobilfunkstandard ist besonders energieeffizient, sodass sich die IoT-Geräte mehrere Jahre mit einer Batterie betreiben lassen. Gilt es dagegen, viele Daten in hoher Frequenz zu übertragen, sind 4G bzw. LTE und 5G besser geeignet. Letzteres ermöglicht zudem Latenzen von unter einer Millisekunde, was etwa Voraussetzung für die sichere Navigation von autonomen Transportrobotern ist.
9. Sicherheitsanforderungen an Soft- und Hardware schon in der Entwicklungsphase berücksichtigen
Auch bei IoT-Lösungen kommt es regelmäßig zu Cyberangriffen. Laut dem Cyber Threat Report 2023 von Sonicwall gab es 2022 bis zu 13 Millionen Attacken pro Monat. Daher ist es – genau wie bei der Wahl der richtigen Plattform – wichtig, bei der Sicherheit gleich zu Beginn Standards zu definieren und umzusetzen, die auch folgende Projekte vor Risiken schützen. Denn je mehr autark arbeitende IoT-Geräte ein Unternehmen einsetzt, desto größer ist die Gefahr für Schwachstellen. Im Nachhinein für Sicherheit zu sorgen, kostet Zeit und Geld – von möglichen Schadenssummen im Ernstfall ganz zu schweigen. Zu den Maßnahmen in der IoT-Security kann zum Beispiel ein Mobile IP VPN zählen, wenn die IoT-Geräte über das Mobilfunknetz kommunizieren. Dann ist die Verbindung gegen Eingriffe von außen abgeschirmt. Auch eine 2-Faktor-Authentifizierung macht IoT-Projekte sicherer.
10. Roll-out beobachten und bei Bedarf optimieren
Haben Unternehmen alle bisherigen Punkte beachtet und steht der Roll-out des IoT-Projektes an, ist es wichtig, konstant zu prüfen: Läuft das Projekt so wie gedacht? Sind dabei alle internen Prozesse vernetzt und funktionieren wie erwartet? Und auch die grundsätzlichen oder langfristigen Ziele sind zu beachten: Erzielt das Unternehmen für sich oder seine Kunden den anvisierten Mehrwert? Lassen sich derartige Fragen durchweg mit Ja beantworten, kann der nächste Schritt die erfolgreiche Skalierung des IoT-Projekts sein.
Komplettlösungen für Ihr IoT-Projekt
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Seit 2008 ist Ümit bei der Telekom tätig und verfügt über umfassendes Wissen in vielen Bereichen des Internet of Things. Sein besonderes Interesse gilt der Digitalisierung des Geschäftskunden. In diesem Blog teilt er aktuelle Entwicklungen und Trends aus der IoT-Welt, die für Kunden echten Mehrwert bieten.
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