IoT bei der EM: Der unsichtbare Spielmacher im Stadion

13.06.2024 by Ümit Günes

In einem modernen Fußballstadion stecken hunderte IoT-Lösungen


 

Rund um ein Fußballspiel laufen in einem modernen Stadion die verschiedensten technischen Systeme. Und das Internet of Things spielt ihnen stets den optimal getimten Ball zu. Einige Beispiele.

Unsere Geschichte könnte so beginnen: Glückspilz Kalle Konter hat eines der 2,7 Millionen heißbegehrten Tickets für die Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland ergattert. Am Tag des Spiels fährt er mit dem Auto zum Stadion, wo er von der Ankunft auf dem Gelände bis zur Abfahrt von diversen IoT-Services begleitet wird. Währenddessen laufen etliche weitere vernetzte Systeme im Hintergrund (klickt euch auch gerne durch unser interaktives Wimmelbild für mehr Infos zu den einzelnen Use Cases).

Vor dem Spiel

Rasenpflege

Bereits einige Stunden vor Anpfiff sind im Stadion die ersten IoT-Lösungen im Einsatz. Zum Beispiel registrieren Bodensensoren im Spielfeld Feuchtigkeit und Sonneneinstrahlung und schicken die Messdaten per Mobilfunk in die Cloud. Anhand dieser Informationen und aktueller Wetterdaten kann der Greenkeeper den Rasen bedarfsgerecht bewässern. Ein autonom fahrender Rasenmäher sorgt derweil für die korrekte Halmlänge. Damit das smarte Servicefahrzeug stets die Spur hält, nutzt es eine hochpräzise Positionsbestimmung, die auf Mobilfunk- und Satellitendaten basiert. Anschließend werden die Kreidelinien für das anstehende Spiel frisch gezogen. Das erledigt ein weiterer selbstfahrender Roboter.

Intralogistik

50.000 Zuschauer wollen natürlich vom Betreten des Stadions bis nach dem Spiel verköstigt werden. Hektoliter Bier und Tonnen Bratwurst treffen deshalb schon frühmorgens in den Katakomben ein. Der Wareneingang läuft über IoT-Sensorik: Ankommende Paletten werden automatisch gescannt und von selbstfahrenden Gabelstaplern in Empfang genommen; autonome Transportfahrzeuge bringen die Waren nach dem Auspacken zu den Cateringbereichen und Verkaufsständen.

Parkplatz

Unser Protagonist Kalle Konter hat inzwischen das Stadion erreicht. Über seine EM-App hat er zusätzlich zum Ticket natürlich auch einen Parkplatz gebucht – inklusive E-Ladesäule. Als Kalle auf das Stadiongelände fährt, leitet ihn die App auf kürzestem Weg zu seinem persönlichen Stellplatz in der Nähe des für ihn günstigsten Eingangs. Kalle schließt sein Elektroauto an die Ladestation an. Er hat sich dafür an der Säule mit der App verifiziert; die Ladekosten sind im Ticketpreis enthalten.

Beleuchtung

Auf dem Parkplatz und dem Stadiongelände regeln vernetzte LED-Laternen selbstständig ihre Helligkeit je nach Lichtverhältnissen. Sie sind außerdem mit USB-Ladebuchsen und Gratis-WLAN für die Besucher ausgerüstet; auf einem Info-Display ist ein interaktiver Stadionplan verfügbar. Auch die Außenbeleuchtung des Stadions wird bedarfsgerecht über IoT-Sensorik gesteuert. Durch diese Maßnahmen spart der Betreiber bis zu 40 Prozent Energiekosten. Ein autonomer Reinigungsroboter säubert derweil die Solarpaneele auf dem Stadiondach.

Pendelbusse

Kalle nimmt ein kostenloses autonomes Shuttle, das ihn und andere Fans vom Parkplatz zum Stadion bringt. Das Fahrzeug ist nicht nur mit LiDAR-Technologie ausgestattet, um sicher auf dem Gelände zu manövrieren. Precise Positioning sorgt zusätzlich für ein präzises Navigieren auf dem Weg zu den Eingängen.

Self-Service & Navigation

An einem digitalen Terminal am Eingang lässt Kalle den Ticket-QR-Code in der App scannen. Auch er selbst wird natürlich durchleuchtet – von Körperscannern, die er bereits vom Flughafen kennt. Eine intelligente Besucherstrom-Messung sorgt dafür, dass sich alle Fans möglichst reibungslos und sicher durch die zahllosen Gänge und Ebenen bewegen können. Der Stadionbetreiber sieht dank anonymisierter Signalisierungsdaten aus dem Mobilfunknetz, an welchem Verkaufsstand und vor welchen Toiletten sich Schlangen bilden könnten, und leitet die Besucher über digitale Hinweisschilder entsprechend um. So muss Kalle nicht lange auf seine Stadionwurst warten. Über seine App findet er auch den nächsten Trikotshop, wo er über ein smartes Kassensystem mit dem Handy bezahlen kann. Frisch gestärkt und ausgestattet, leitet ihn die App zu seinem Sitzplatz – das Spiel kann beginnen!

Während des Spiels

Komfort & Nachhaltigkeit

Im Gebäudemanagementsystem des Betreibers laufen die Daten Tausender im Stadion verteilter IoT-Sensoren zusammen. Das intelligente System regelt bedarfsgerecht Beleuchtung und Belüftung und koordiniert den Waschraumservice. So lassen sich Energiekosten einsparen und das Personal zielgerichteter einsetzen.

Mobilfunk

Für verschiedene Systeme und Anlagen, Einzelhändler und Lieferanten und natürlich für die Besucher liefert ein eigenes 5G-Campusnetz schnellen, zuverlässigen Mobilfunk. Kein Empfang im vollen Stadion? Das war gestern. Dank 5G können alle Zuschauer ohne Einschränkungen Fotos posten oder Livestreams von parallelen Partien verfolgen.


 

Use Case: Wie die Telekom die Düsseldorfer Arena fit für die EM-Spiele macht

7 Tonnen Hardware installiert
14 Kilometer Kabel verlegt
46 5G-Antennen verbaut
48 Repeater angeschlossen
130 verschiedene Szenarien für den Netztest durchgespielt
140 Terabyte Datenvolumen prognostiziert



 

Nach dem Spiel

Sicherheit

Nach Schlusspfiff geht es darum, alle Fußballfans sicher aus dem Stadion zu geleiten. Alle notwendigen anonymisierten Daten aus Videokameras und der Besucherstrom-Messung laufen im Einsatzzentrum der Sicherheitsbehörden zusammen. Eine Fünferkette aus vernetzten Notausgangsschildern, Defibrillatoren, Rauchmeldern, Verbandskästen und Feuerlöschern sorgt für zusätzliche Sicherheit der Besucher. Muss ein Gerät ausgewechselt werden, geht sofort eine Warnmeldung an den Sicherheitsdienst raus. Kalle findet derweil über das Leitsystem in seiner App auf dem kürzesten Weg zurück zu seinem Parkplatz. Sein Auto-Akku ist wieder vollgeladen – es geht heimwärts.

Sauberkeit

Wo 50.000 Menschen ein Fußballfest feiern, fällt entsprechend viel Abfall an. Auch dafür gibt es Ausputzer, die den Kasten sauber halten: Vernetzte Mülltonnen melden sich selbstständig für die Leerung durch selbstfahrende Müllvehikel. So läuft kein Mülleimer über oder wird angefahren, obwohl er noch nicht voll ist. Autonome Kehrmaschinen reinigen nach der Abreise der Fans alle Flächen, das spart Personal. Draußen auf dem Stadiongelände sammeln weitere selbstfahrende Roboter Müll und Zigarettenstummel ein – damit vor dem nächsten Spiel wieder alles blitzt und blinkt. 1:0 für IoT, den heimlichen Spielmacher im Stadion!


 

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Unterschiedliche Gebäude im hellen Sonnenlicht.
Ümit Günes
Ümit Günes

IoT Marketing Manager

Seit 2008 ist Ümit bei der Telekom tätig und verfügt über umfassendes Wissen in vielen Bereichen des Internet of Things. Sein besonderes Interesse gilt der Digitalisierung des Geschäftskunden. In diesem Blog teilt er aktuelle Entwicklungen und Trends aus der IoT-Welt, die für Kunden echten Mehrwert bieten.